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Dresdner Retter: Gefahr im Corona-Stress

Per Gesetz soll der Rettungsdienst neu vergeben werden. Die Helfer allerdings fühlen sich verunsichert und warnen: Die Einsatzqualität wird leiden.

Von Christoph Springer
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Rettungsdienst-Mitarbeiter Jan Groth und seine Kollegen fürchten "eine massive Veränderung" ihres Arbeitsumfeldes.
Rettungsdienst-Mitarbeiter Jan Groth und seine Kollegen fürchten "eine massive Veränderung" ihres Arbeitsumfeldes. © René Meinig

Dresden. Hat der Patient Husten, Fieber und Schnupfen, wird die Arbeit von Jan Groth und seinen Kollegen besonders stressig. Denn das können Symptome von Covid-19 sein. Dann reicht der übliche Schutz bei Rettungsdienst-Einsätzen nicht. Gummihandschuhe sind schon immer normal, Masken auch. Aber seit Corona müssen die Helfer dann noch zusätzliche Kunststoff-Schutzkleidung anlegen, auch Spezialbrillen gehören dazu. Anzulegen alles erst vor Ort, unmittelbar vor dem Einsatz. Das kostet zwei bis drei Minuten, sagt Groth. Dabei sind schon die 12 Minuten knapp bemessen, die die Retter in Sachsen vom Eingang des Alarms bis zum ersten Kontakt mit dem Patienten haben. Keine Sekunde darf verloren gehen, jeder Handgriff muss sitzen, jede Absprache muss zweifelsfrei sein. Routine ist nötig, Ablenkung jeder Art kann schlimme Folgen haben.

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