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Dresdner Hausärzte: "Unser Personal ist völlig überlastet"

Die Hausarztpraxen werden bombardiert mit Anrufen und E-Mails zu Booster-Impfungen. 20 von ihnen haben nun einen offenen Brief geschrieben.

Von Kay Haufe
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Der Ansturm für Dritt-Impfungen, das sogenannte Boostern, ist auch in vielen Dresdner Hausarztpraxen groß.
Der Ansturm für Dritt-Impfungen, das sogenannte Boostern, ist auch in vielen Dresdner Hausarztpraxen groß. © Sina Schuldt/dpa (Symbolbild)

Dresden. Bis zum 28. Oktober lief in der Hausarztpraxis von Dr. Thomas Pfeiffer und Dr. Alexander Schütte in Blasewitz alles in geregelten Bahnen. Das Interesse an Erst- oder Zweitimpfungen gegen das Coronavirus war zurückgegangen, die bis zum Sommer den Alltag neben den ärztlichen Untersuchungen bestimmten. Dann aber ließ sich der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) medienwirksam boostern. Und seitdem stehen in der Praxis die Telefone nicht mehr still, auch im E-Mail-Postfach gehen Dutzende Dritt-Impf-Anfragen pro Tag ein.

"Zusätzlich zu den rund 100 Impfungen gegen das Coronavirus, die wir wöchentlich verabreichen, steigt täglich die Anzahl an Patienten mit Erkältungssymptomen, bei denen wir einen Covid-Abstrich vornehmen, und es ist Zeit für die Grippe-Impfung", sagt Pfeifer. "Unser Personal ist völlig überlastet, wir verschieben inzwischen sogar Routine-Untersuchungen und andere Behandlungen. Die Schwestern signalisieren uns, dass sie nicht mehr können", sagt der Allgemeinmediziner. Das sei dramatisch für eine kleine Praxis. "Wir können es uns nicht leisten, dass unsere Mitarbeiterinnen zusammenbrechen und am Ende vielleicht sogar weggehen."

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