SZ + Sachsen
Merken

Wenn Ärzte auf Corona-Abwege kommen

In der Pandemie verbreiten immer wieder Mediziner umstrittene Positionen. So wie der Dresdner Gynäkologe Sven Hildebrandt.

Von Doreen Reinhard
 9 Min.
Teilen
Folgen
Manche Behauptungen von Ärzten haben Schnittmengen mit der „Querdenken“-Bewegung.
Manche Behauptungen von Ärzten haben Schnittmengen mit der „Querdenken“-Bewegung. © Getty Images

Wenn man den Frauenarzt Sven Hildebrandt in seiner Praxis in Dresden-Bühlau besucht, muss man damit rechnen, dass er keinen Mundschutz trägt. Zwar gilt die Corona-Schutzverordnung auch für ihn und sein Team, inklusive Maskenpflicht. Doch Hildebrandt setzt das nicht konsequent um. „Es kam vor, dass mich Patientinnen im Behandlungszimmer gebeten haben, eine Maske aufzusetzen“, sagt er. „Dann habe ich das gemacht, aber auch gesagt, was das gerade für eine schwierige Situation ist.“

Hildebrandt behauptet: „Die wissenschaftliche Datenlage kann einen Nutzen der Maskenpflicht nicht belegen.“ In seiner Praxis steht auf einem Schild, dass „in einigen Räumen“ die Maskenpflicht gilt. Und darunter der Hinweis: „Aus gesundheitlichen Gründen kann jedoch nicht jeder Mensch eine Maske tragen. Das betrifft auch einige unserer Patientinnen sowie einige unserer Mitarbeiterinnen“ Auch in seinem Behandlungszimmer besteht der Arzt nicht auf einen Mundschutz. Denn er hält es „aus Arbeitsschutzgründen“ für falsch, längere Zeit eine Maske zu tragen. Außerdem sei ihm bei Eltern und Kindern die Kommunikation durch Mimik wichtig. In der Corona-Verordnung sind solche Ausnahmen nicht vorgesehen. Aber der Mediziner vertritt oft andere Meinungen, wenn es um Corona geht.

Ihre Angebote werden geladen...