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Letzter Termin für Impfzentrum Löbau steht fest

Weil noch aufgeräumt werden muss, ist in der Messehalle Löbau kurz vor dem offiziellen Ende Schluss - am Wochenende gibt's eine besondere Familien-Aktion.

Von Markus van Appeldorn
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Silke Seeliger ist als Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands Löbau Chefin des Impfzentrums in der Messehalle.
Silke Seeliger ist als Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands Löbau Chefin des Impfzentrums in der Messehalle. ©  Matthias Weber (Archiv)

Der letzte Tag für einen Termin zur Corona-Schutzimpfung im Impfzentrum des Landkreises in der Löbauer Messehalle steht nun fest - er wird einige Tage vor der offiziellen Schließung des Impfzentrums am 30. September sein.

"Am Sonntag, dem 26. September, wird die letzte Gelegenheit sein, sich im Impfzentrum eine Corona-Schutzimpfung verabreichen zu lassen", teilt Löbaus DRK-Chefin Silke Seeliger nun auf SZ-Anfrage mit. Weil man die Messehalle Ende September besenrein übergeben müsse, bräuchten die Mitarbeiter noch einige Tage Zeit, die dort aufgebaute Infrastruktur abzubauen und auszuräumen. "Bis zum 26. September werden aber Erst- und Zweitimpfungen verabreicht", sagt Seeliger. Wer aus Zeitgründen nur noch eine Erstimpfung im Impfzentrum erhalten könne, müsse sich um die Zweitimpfung dann selbst kümmern, etwa beim Hausarzt. Da zwischen den beiden Impfungen mit den mRNA-Impfstoffen Biontech und Moderna drei Wochen liegen müssen, wäre demnach der letzte mögliche Erstimpfungstermin der 5. September, wenn man auch seine Zweitimpfung im Impfzentrum bekommen möchte. Silke Seeliger rät Impfwilligen daher dazu, jetzt noch die Möglichkeit des Impfzentrums wahrzunehmen.

Familien-Aktion im Impfzentrum

Für das kommende Wochenende (14./15. August) hat das Löbauer Impfzentrum eine Sonderaktion geplant. "An diesen Tagen laden wir zum Familien-Impf-Wochenende", sagt Silke Seeliger. Im Zeitraum am Sonnabend zwischen 9 und 12 Uhr und am Sonntag zwischen 14 und 17.30 Uhr werden extra Zeit-Slots eingerichtet. "Da werden dann Familien bevorzugt durchgewunken, damit die nicht lange warten müssen, besonders wenn sie auch kleine Kinder dabei haben", erklärt Seeliger. Die Schutzimpfung ist für Kinder ab einem Alter von zwölf Jahren möglich.

Und für alle Besucher des Impfzentrums gibt es am Sonnabend und Sonntag so lange der Vorrat reicht auch ein Schmankerl als Belohnung fürs Engagement gegen die Pandemie. "Beim Ausgang stellen wir einen Grill auf und wer will, bekommt dort eine Bratwurst oder einen Bratkäsetaler auf die Hand", sagt Seeliger - der Mitarbeiter am Grill sei als gelernter Fleischer auch Experte. Das sei auch als besonderer Familien-Service gedacht. "Wir wollen von den Muttis nicht verlangen, dass sie nach dem Impftermin noch kochen müssen", sagt Seeliger. 250 Bratwürste und 250 Brattaler sind vorrätig. Sie stammen aus einer Großspende an alle sächsischen Impfzentren. Damit keine Missverständnisse aufkommen, lässt Silke Seeliger extra ein Schild aufstellen. Darauf steht: "Das ist nur eine "Dankeschön-Bratwurst", keine "Bestechungsbratwurst", keine "Nötigungsbratwurst", keine Bratwurst von "denen da" - einfach nur ein Dankeschön für Sie, weil Sie aktiv etwas getan haben, sich und Ihre Mitmenschen zu schützen."

Impfungen jetzt vermehrt mobil - die Termine

Mit Stand vom 13. August wurden im Impfzentrum und von den mobilen Teams insgesamt 193.987 Impfdosen verabreicht. Im Zentrum selbst erhielten demnach 77.628 Personen eine Erstimpfung und 72.553 die Zweitimpfung. Mobil wurden 22.811 Erstimpfungen und 20.995 Zweitimpfungen verabreicht. Seit der Ansturm auf das Impfzentrum nachgelassen hat, sind die mobilen Teams auch vermehrt bei Großveranstaltungen im Einsatz - zuletzt etwa bei der "Historik Mobil" im Bahnhof Bertsdorf. An diesem Wochenende (14./15. August) ist das mobile Impfteam in der Turnhalle der Jägerkaserne in Görlitz. Dort besteht die Möglichkeit zur Zweitimpfung für alle, die sich vor drei Wochen beim Görlitzer Tippelmarkt hatten impfen lassen - der Termin ist aber auch frei für alle, die sich dort eine Erstimpfung verabreichen lassen wollen. Vom 23. bis 26. August wird im Klinikum Görlitz geimpft, am 24./25. August im Kochstudio "Regenbogen" in Görlitz-Kunnewitz und am 28. August beim Feuerwehrfest in Oybin.

Zu den Hochzeiten kamen täglich bis zu 1.600 Menschen ins Löbauer Impfzentrum. "Mittlerweile haben wir täglich noch 300 bis 400 Besucher", sagt Silke Seeliger. Dabei seien die Spitzentage von Donnerstag bis Sonnabend. Dafür hat Seeliger auch eine Erklärung: "Donnerstags kommen viele Menschen zum Einkaufen in die Stadt und am Freitag und Sonnabend nutzen die Menschen wahrscheinlich, dass sie am nächsten Tag frei haben", sagt sie. Weil sich mittlerweile herumgesprochen habe, dass insbesondere nach der Zweitimpfung bei vielen Menschen Impfreaktionen wie Schmerzen im Arm oder Schüttelfrost auftreten, müssten sich diese Menschen dann nicht von der Arbeit krankmelden.

Auch kämen immer mehr Menschen ohne Termin ins Impfzentrum. "Am Anfang waren das vielleicht 30 am Tag, jetzt immer so 80 bis 100", sagt Seeliger. Viele dieser Impfwilligen kämen leider nicht nur ohne Termin - was ja insofern erwünscht und unproblematisch wäre -, sondern oft auch ohne Versicherungskarte oder Impfpass. "Das macht nichts, wir impfen sie trotzdem", sagt Seeliger - bloß sei der Aufwand dann etwas höher. Menschen ohne Impfpass bekommen zwar eine Bestätigung über die Impfung, Impfpässe dürfe das Impfzentrum aber nicht ausstellen, erklärt Seeliger. Dafür müssten die Menschen dann zu ihrem Hausarzt, in eine Apotheke oder zum Gesundheitsamt. Auch der alte rote DDR-Impfpass sei kein international gültiges Dokument, erklärt sie und rät zum Umtausch.