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Corona: Ramelow widerspricht Kretschmer

Michael Kretschmer hatte die Corona-Lockerungen mehrfach als "Fehler" bezeichnet. Sein Thüringer Amtskollege ist da jedoch anderer Meinung.

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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) empfindet die Lockerungen nicht als Fehler. Anders sieht das sein sächsischer Amtskollege Michael Kretschmer (CDU).
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) empfindet die Lockerungen nicht als Fehler. Anders sieht das sein sächsischer Amtskollege Michael Kretschmer (CDU). © dpa

Berlin. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat kurz vor den Bund-Länder-Beratungen die Corona-Lockerungen der vergangenen Wochen gerechtfertigt und damit seinem sächsischen Amtskollegen Michael Kretschmer (CDU) widersprochen. "Sie waren kein Fehler, sondern sie folgen der Logik, dass wir ausprobieren wollen, was geht, was nicht geht", sagte er am Montagmorgen im Deutschlandfunk.

Angesichts steigender Infektionszahlen müsse nun aber verschärft werden. "Das heißt, es muss darum gehen, dass das, was wir seit einigen Tagen erleben, nämlich den deutlichen Anstieg des Infektionsgeschehens, dass es an dieser Stelle jetzt ein Eingreifen geben muss", betonte Ramelow. "Wir sind in der Dritten Welle".

Keine Lockerungen in Thüringen

Ramelow widerspricht damit klar dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der die Lockerungen in der vergangenen Woche mehrfach als "Fehler" bezeichnet hatte. Am Mittwoch hatte er auf einer Konferenz mit Kommunalpolitikern aus dem Erzgebirge gesagt, dass die Lockerungsversuche "gescheitert" seien. In dem Zusammenhang hatte er auch eine Rückkehr zu strengeren Maßnahmen und eine Ausweitung der Teststrategie gefordert.

Ramelows Bundesland, Thüringen, ist seit Wochen stark von der Pandemie betroffen und hatte die Lockerungen gar nicht umgesetzt. "Wir sind seit mehreren Wochen immer genau doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Bundesrepublik", sagte er.

Ramelow ist für die Notbremse

Dementsprechend schwierig sei es mit den Lockerungen seit der Bund-Länder-Runde am 3. März gewesen. "Wir haben in Thüringen diesen Weg gar nicht mitmachen dürfen, weil wir zu diesem Zeitpunkt schon viel zu hoch mit der Infektion gelegen haben".

Die in einem aktuellen Beschlussentwurf zur Bund-Länder-Beratung beschriebene mögliche Verschärfung der Corona-Notbremse befürwortete der Ministerpräsident. Angesprochen auf eine mögliche nächtliche Ausgangsbeschränkung sagte er, dass diese in Thüringen "immer noch ein Teil der Auflagen" im Fall stark steigender Infektionszahlen sei. (mit SZ/mxh)