Die wöchentliche Testpflicht von Schülern und Lehrern ist die Voraussetzung für die Öffnung der weiterführenden Schulen. Erst der regelmäßige und flächendeckende Einsatz von Selbsttests macht Präsenzunterricht wieder möglich. Bevor das nicht geht, können die Schulen nicht öffnen. Das wäre konsequent.
Schüler, Lehrer und auch Eltern wünschen sich, dass wieder Unterricht in der Schule stattfindet. Das ist nach drei Monaten häuslicher Lernzeit auch überaus verständlich. Allerdings muss der Gesundheitsschutz vorgehen.
Angesichts wieder steigender Infektionszahlen und der rasanten Ausbreitung der Mutationen des Coronavirus sind verpflichtende Tests für alle auch unbedingt notwendig. Sie können unentdeckte Infektionen identifizieren und so das Übertragungsrisiko an den Schulen deutlich reduzieren. Die Erfahrung mit den Abschlussklassen zeigt, dass freiwillige Schnelltests nur von einem geringen Teil der Schüler und Lehrer genutzt werden. Das reicht nicht.
Es wäre ein Fehler, die Schulen ohne Pflichttests für alle zu öffnen. Sachsen sollte deshalb nicht an einem starren Datum festhalten, nur weil es populär ist. Die Schulen waren lange Zeit aus gutem Grund geschlossen – und ihre Öffnung immer auch an das Infektionsgeschehen gekoppelt.
Es ist absehbar, dass in der übernächsten Woche genügend Selbsttests zur Verfügung stehen. Sachsens Kultusministerium täte gut daran, den Lieferengpass abzuwarten und die Schulen erst eine Woche später zu öffnen.