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Sachsen fährt Impfzentren herunter

Wegen der sinkenden Nachfrage werden einige Impfangebote bald geschlossen. Für den Herbst soll es aber Vorbereitungen geben.

Von Andrea Schawe
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Gegen das Coronavirus gibt es mittlerweile fünf Impfstoffe.
Gegen das Coronavirus gibt es mittlerweile fünf Impfstoffe. © dpa/Helmut Fricke

Dresden. Sachsen will wegen der gesunkenen Nachfrage nach Corona-Impfungen seine Impfkapazitäten zurückfahren. Ab April oder Mai soll es nur noch 29 staatliche Impfstellen im Freistaat geben, kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping am Dienstag an. Pro Landkreis und Großstadt sind zwei Angebote geplant. Dort sollen dann insgesamt bis zu 11.000 Impfungen pro Tag möglich sein.

Derzeit gibt es in Sachsen 64 Impfstellen, die vom DRK im Auftrag des Freistaates organisiert werden. Die Höchstkapazität liegt bei etwa 20.000 Impfungen täglich. Dazu kommen 19 von den Kommunen betriebene Impfstellen. Außerdem gibt es in 15 Krankenhäusern Impfangebote.

Impfzentren nur zu 20 Prozent ausgelastet

"Wir wissen alle, dass die Nachfrage weiter deutlich zurückgegangen ist", sagte Köpping. Die Impfzentren sind nach Angaben des DRK nur zu 20 Prozent ausgelastet. In der vergangenen Woche haben sich nur 28.630 Bürgerinnen und Bürger impfen lassen. Deutschlandweit ist Sachsen weiterhin Schlusslicht bei den Impfungen. Nur etwa 64 Prozent der Bevölkerung ist vollständig geimpft.

Ab Juni soll die Kapazität noch weiter zurückgefahren werden. Dazu gebe es in Kürze aber noch Beratungen im Kabinett, so Köpping. Das Gesundheitsministerium plant, dass es dann pro Landkreis noch eine staatliche Impfstelle sowie in Chemnitz, Dresden und Leipzig noch jeweils zwei Stellen gibt.

Vierte Impfung im Herbst möglich

Allerdings sollen die Impfzentren in den Stand-by-Betrieb gehen. Das bedeute, dass das nötige Verwaltungspersonal beim Deutschen Roten Kreuz und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen bis Jahresende gehalten werde. "Das ist wichtig, um den Grundbetrieb zu sichern", sagte Köpping.

Im vergangenen Jahr standen Menschen Schlange, um eine Booster-Impfung zu erhalten - die Impfzentren mussten mühsam wieder aufgebaut werden, nachdem sie wegen sinkender Nachfrage im Sommer geschlossen worden waren. Schon im nächsten Herbst könne die Nachfrage wieder steigen, wenn eine vierte Impfung für alle Bürger nötig wäre, so Köpping. Das Finanzministerium habe daher dieses Mal dem Vorschlag zugestimmt, das Verwaltungspersonal zu binden.

Außerdem sei eine Corona-Impfung auch weiterhin in den Arztpraxen und mehr als 80 Apotheken sowie bei Betriebs- und Zahnärzten möglich.