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Zoo in Leipzig öffnet doch noch nicht

Der Verzicht des Zoos Leipzig auf Öffnung gibt einen Vorgeschmack auf das, was Sachsen in den kommenden Tagen noch oft bevorstehen könnte.

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Jörg Junhold, Direktor Zoo Leipzig, steht in der Tropenhalle Gondwanaland. Die Auszeit während des Corona-Lockdowns im Frühjahr und Herbst hat den Zoos und Tierparks in Sachsen heftige Einbußen beschert.
Jörg Junhold, Direktor Zoo Leipzig, steht in der Tropenhalle Gondwanaland. Die Auszeit während des Corona-Lockdowns im Frühjahr und Herbst hat den Zoos und Tierparks in Sachsen heftige Einbußen beschert. © Archiv/Jan Woitas/dpa-Zentralbild

Leipzig. Wegen der steigenden Corona-Fallzahlen verschiebt der Zoo Leipzig seine Wiedereröffnung. Die "schwere Entscheidung", am Montag nicht zu öffnen, sei in enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig getroffen worden, teilte Zoo-Direkter Jörg Junhold mit. Das Robert Koch-Institut bezifferte die Inzidenz für Sachsen am Freitag auf 90,9. Der rasante Anstieg des Wertes lasse das Erreichen der 100er-Marke in der nächsten Woche erwarten, erklärte Junhold. Dann müssten die Zoos ohnehin wieder schließen. Da hinter dem Zoo-Betrieb eine enorme Logistik stehe, habe man beschlossen, zunächst die weitere Entwicklung zu beobachten. Die Enttäuschung im Team sei groß.

Andere Zoos und Tierparks bleiben trotz steigender Infektionszahlen bei ihrer Entscheidung, ab Montag für Besucher mit Vorbuchung zu öffnen. Zugleich treibt die Einrichtungen die Sorge um, dass es nun zu einen Auf und Ab an Schließungen und Öffnungen kommen könnte. Nach der sächsischen Corona-Schutzverordnung treten Verschärfungen in Kraft, wenn in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei Tagen in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern überschritten wird. Dann müssten zum Beispiel Zoos und Tierparks ab dem zweiten darauffolgenden Werktag wieder schließen. Wenn also ein Landkreis am Freitag die Marke von 100 gerissen hat und es auch am Wochenende dabei bleibt, könnte er am Montag zwar öffnen, müsste am Dienstag aber wieder schließen.

Der Zoo in Dresden macht nach mehr als vier Monaten Zwangspause wie geplant auf und hofft, dass sich die Lage beruhigt und man nicht ständig den Modus wechseln muss. Nach Angaben von Zoosprecherin Kerstin Eckart haben sich bisher 445 Besucher für Montag angemeldet. Dresden will maximal 1.500 Gäste pro Tag auf das Gelände lassen. Neben dem Online-Ticket wird Maskenpflicht in den Tierhäusern verlangt. Die Schließzeit wurde genutzt, um einige Umbauten vorzunehmen. So erhielt das Streichelgehege neue Zäune. Erstmals wird den Besuchern die schon im Herbst vollendete Flamingo-Voliere präsentiert.

Auch der Zoo in Hoyerswerda sowie die Tierparks in Görlitz und Chemnitz öffnen. "Der schlimmste Fall wäre, dass wir schon nach einem Tag wieder schließen müssten", sagte Isa Plath vom Naturschutz-Tierpark Görlitz. Doch das sei ein Blick in die Glaskugel. "Wir haben uns die ganze Woche auf die Öffnung am Montag vorbereitet, jetzt machen wir das auch." Ähnlich sieht man das in Chemnitz. Stadtsprecher Matthias Nowak erinnerte daran, dass die Ansteckungsgefahr im Freigelände ohnehin geringer ist. Außerdem sei nicht mit einem Ansturm so wie vielleicht in Leipzig zu rechnen gewesen.

Der "Zoo der Minis" in Aue, der sich auf Miniaturausgaben von Tierarten spezialisiert hat, muss aufgrund der Inzidenzwerte im Erzgebirge ohnehin noch zu bleiben. Leiterin Bärbel Schroller hofft nun darauf, dass die Inzidenz von 118,8 am Freitag schon bald zweistellig wird. (dpa)