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Sachsen will Lehrpläne ausdünnen

Durch die Schließungen wegen der Corona-Krise hatten die Schulen weniger Zeit, um den Unterrichtsstoff zu schaffen. Wegfallen soll aber kein Fach.

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Sachsen Schüler haben erst seit März wieder Präsenzunterricht.
Sachsen Schüler haben erst seit März wieder Präsenzunterricht. © Matthias Rietschel

Dresden. Sachsen will in der Corona-Krise die Lehrpläne anpassen und Inhalte streichen. Dazu gab es am Mittwoch und Donnerstag Gespräche von Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) mit Schulleitern, Lehrerverbänden, Schüler- und Elternvertretern sowie Gewerkschaften.

Zunächst gehe es vor allem um das Verfahren, sagte Dirk Reelfs, der Sprecher des Kultusministeriums. Inhalte aus den Lehrplänen zu streichen, sei ein „langer und komplexer Prozess.“ Zuvor müssten die Erfahrungen aus dem Schuljahr unter Corona-Bedingungen einfließen. Es gab auch Absprachen zu Leistungsbewertung, Benotung und Versetzungsregeln.

Nötig wird die Anpassung der Lehrpläne, weil durch Schulschließungen, Quarantäne, häusliche Lernzeit oder Wechselunterricht der Unterricht an den Schulen nicht wie gewohnt stattfinden konnte. In jedem Schuljahr gebe es zwar einen zeitlichen Puffer, um den vorgeschriebenen Unterrichtsstoff zu schaffen. Durch die Corona-Krise hatten die Schulen in diesem und auch dem letzten Schuljahr allerdings deutlich weniger Zeit, die Lehrpläne umzusetzen.

Die Lehrpläne auszudünnen, sei auch deshalb schwierig, weil die Situation von Schule zu Schule sehr unterschiedlich sei, hieß es. So waren etwa die Schulen im Vogtland deutlich länger geschlossen als beispielsweise in Dresden oder Leipzig.

Auch in anderen Bundesländern werden die Lehrpläne wegen der Corona-Krise angepasst. In Hamburg entscheiden die Schulen darüber selbst, in Baden-Württemberg will man sich nur auf die Schwerpunktfächer konzentrieren.

Eine Entscheidung, welcher Unterrichtsstoff gestrichen wird, soll im Juli getroffen werden. Erst müssen umfangreiche Lernstandsanalysen zeigen, wo die Schüler stehen. Erst dann könne entschieden werden, wo der Unterricht im nächsten Schuljahr ansetzt, sagte Reelfs. Fest steht, dass es in Sachsen Streichungen in allen Fächern geben soll, ganz wegfallen werden aber keine, betonte der Sprecher. (SZ/sca, dpa)