Dresden. Sachsen will sogenannte rollende Impfzentren testen, um Angebote stärker in die Fläche zu bringen. In drei sächsischen Gemeinden würden an diesem Wochenende und nächste Woche solche zusätzlichen Zentren zum Einsatz kommen, teilte das Sozialministerium am Freitag in Dresden mit.
Vor dem Hintergrund steigender Impfstofflieferungen könnten die rollenden Angebote eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Impfzentren und mobilen Impfteams sein. Das Sozialministerium und das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Kassenärztliche Vereinigung sowie Landkreise und Kommunen stimmten derzeit ein Konzept für dezentrale Impfungen ab, wie das Ministerium weiter mitteilte.
So soll zwischen Freitag und Sonntag in der Gemeinde Bannewitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) ein rollendes Zentrum aufgestellt werden. Zum Einsatz kommt eine sogenannte Mobile Medizinische Versorgungseinheit (MMVE) des DRK. Dabei handelt es sich um einen 14,5 Meter langen Sattelauflieger mit drei Räumen, die wie eine Arztpraxis ausgerüstet sind.
Konzipiert wurde die MMVE allerdings nicht für Impfungen: Eigentlich sind die Auflieger dazu gedacht, Hausärzten eine Praxisumgebung zur Verfügung zu stellen, falls deren eigentliche Räumlichkeiten nach Naturkatstrophen zerstört sind.
Um das Impfangebot bekannt zu machen, wurden laut Ministerium durch die Gemeindeverwaltung alle über 80-jährigen Einwohner angeschrieben. Zur Verfügung stehen an den drei Tagen in Bannewitz jeweils 120 Impfdosen. Vom 24. bis 26. Februar soll das Angebot mit dem MMVE dann in Adorf im Vogtlandkreis getestet werden.
Am Sonntag wird zudem ein rollendes Impfzentrum für über 80-Jährige im mittelsächsischen Großhartmannsdorf in Form eines umgebauten Linienbusses getestet. "Die rollenden Impfzentren sind eine Übergangslösung auf dem Weg, Impfungen gegen das Coronavirus in Hausarztpraxen anzubieten", erklärte der DRK-Vorstandsvorsitzende Rüdiger Unger. Es würden aber jeweils nur Personen geimpft, die zuvor angeschrieben wurden. (SZ/epd)