Diskussionen um "Puppenkisten"-Video

Augsburg. Ein Video der „Augsburger Puppenkiste“ sorgt derzeit für Diskussionen im Netz. In dem Clip, der in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium Bayerns entstanden ist, erklären die Puppenkiste-Figuren Dr. Kasperle und Erdmännchen Erwin humorvoll und kindgerecht, wie Schüler einen Corona-Test machen. Anlass der Veröffentlichung war die Einführung von Tests an Schulen, die wie in Sachsen auch in Bayern für den Präsenzunterricht vorgeschrieben sind.
Im bayerischen Dialekt erklärt Dr. Kasperle darin: "Macht's euch keine Sorgen! Wenn wir uns alle testen, können wir uns in der Schule sicher fühlen." Auch die Durchführung des Tests wird versucht, mit Spaß zu verknüpfen: "Jetzt kommt's Beste: Jetzt dürft ihr in der Nase bohren! Aber nicht mit dem Finger, sondern mit dem Tupfer! Und weil Nasenbohren so viel Spaß macht, dürft ihr das beim zweiten Nasenloch nochmal machen!"
Gegner der regelmäßigen Tests in Schulen machten ihrem Unmut Luft, auf Youtube etwa kam der Clip zunächst überhaupt nicht gut an, es gab viele Hass-Kommentare. Das drehte sich später allerdings: Immer mehr Nutzer lobten die Arbeit der Macher und setzten bedankten sich für die Videoanleitung. Zuvor hatten Twitter-Nutzer an die Menschen appelliert, unter dem Video ein „Daumen hoch“ und einen netten Kommentar zu hinterlassen, um dem "Hatestorm" etwas entgegen zu setzen. Zeitweise trendete der Hashtag #AugsburgerPuppenkiste.
Auf YouTube erreichte das am Sonnabend hochgeladene Video bisher mehr als 670.000 Aufrufe und war am Mittwochmorgen auf Platz 14 der YouTube-Charts. Mittlerweile überwiegen die positiven Reaktionen auf das Video. "Das beste Kinderprogramm, das es je gab, im Dienst der Gesundheit und der Wissenschaft", schrieb ein Nutzer. "Das ist doch toll gemacht mit Witz und Charme und nicht nur für Kinder geeignet!" (SZ/mja/trw)