Meißen. Die Anzahl der Corona-Neuinfektionen im Landkreis Meißen geht weiter stark zurück. Das könnte aber vor allem mit geringen Testungen über den Jahreswechsel zusammenhängen. Am Montag gibt es im Landkreis Meißen 9.047 positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestete Personen. Davon befinden sich 1.603 Personen in behördlich angeordneter Quarantäne. Gegenüber dem Vortag sind 52 positiv getestete Personen hinzugekommen. Am Sonntag betrug der Anstieg 85 Personen, am Sonnabend 99 und am Freitag noch 236.
Gegenwärtig sind 252 Kontaktpersonen von positiven Fällen in behördlich angeordneter Quarantäne. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert des Robert Koch-Instituts für den Landkreis Meißen beträgt 530,0 (Vortag: 544,9). Der bisherige Höchstwert war am Freitag mit 613,9. Silvester lag er bei 601,1. Das Gesundheitsamt Meißen, das immer noch etwas schneller rechnet als das Robert Koch-Institut, gab für Montag einen Inzidenzwert von 504,7 an.
Unabhängig vom Status der Quarantäne sind aktuell 172 Einwohner des Landkreises Meißen stationär aufgenommen. 20 von ihnen werden auf der Intensivstation behandelt. 350 Personen sind insgesamt verstorben. Dies sind drei weitere Todesfälle im Vergleich zum Vortag.
Die meisten der aktuell 1.603 aktiv Infizierten wohnen in Riesa (255), Meißen (178), Radebeul (156) und Großenhain (155). Es folgen Coswig (120), Weinböhla (78), Nossen (64), Strehla (60), Gröditz (57), Klipphausen (57), Radeburg (55) und die Verwaltungsgemeinschaft Nünchritz/Glaubitz (54).
Die Corona-Impfungen im Landkreis Meißen kommen nur langsam voran. Zwar gab es am Sonnabend die erste Impfaktion eines mobilen Teams im Landkreis Meißen. In dem Gröditzer ASB-Pflege- und Betreuungszentrum Weidenblick haben sich 110 Mitarbeiter und Bewohner freiwillig gegen das Coronavirus impfen lassen. Zudem laufen Impfaktionen an den Elblandkliniken. Doch das große Impfzentrum des Landkreises in der Riesaer Sachsenarena steht leer. Es bereitet gerade mal einen Probelauf vor.
Wie das DRK als Betreiber der sächsischen Impfzentren erklärte, stünde nicht genug Impfstoff zur Verfügung. Deshalb werde zuerst das medizinische Personal in den Krankenhäusern und die Bewohner in Altenheimen geimpft. Vor Mitte Januar gebe es wohl keinen richtigen Start in den Impfzentren.
Deutschlandweit gibt es zunehmend Kritik an der Impfstoff-Politik. Offenbar war es ein Fehler, die Bestellung der EU zu überlassen. Sie hatte auf die falschen Pferde gesetzt. Die EU hatte im Sommer August vergangenen Jahres für alle Mitgliedstaaten zwei Milliarden Impfdosen bei sieben Anbietern bestellt. Doch die schnellsten Produzenten, Biontech und Moderna, waren erst mal nicht dabei. Erst im November bestellte die EU auch beim Mainzer Unternehmen Biontech 200 Millionen Impfdosen, mit einer Option auf 100 Millionen weitere, sowie 160 Millionen Impfdosen der US-Firma Moderna.
Auch an den sächsischen Impfzentren gibt es Kritik. Einige Kritiker sagen, man hätte das Impfen den Hausärzten überlassen sollen. Das wäre einfacher, schneller und preiswerter. Meißens Landrat Ralf Hänsel sagte sächsische.de, für seinen Landkreis wären Corona-Impfungen in den Standorten der Elblandkliniken problemlos und einfach möglich gewesen. "Geschultes Personal und teilweise sogar Kühlmöglichkeiten sind vorhanden", sagte der Landrat. Weitere Kühlmöglichkeiten hätte man zukaufen können. Doch der Freistaat hat sich für einen anderen Weg entschieden.
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