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Corona: Unklare Pandemie-Lage im Kreis Görlitz

Die Inzidenz sinkt und steigt, deutlich weniger Menschen sind in Quarantäne zu Hause und in den Kliniken ist die Situation stabil. Alle Zahlen zur Pandemie im Kreis Görlitz hier.

Von Sebastian Beutler
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Wer mit Rezept zum Physiotherapeuten kommt, benötigt im Kreis Görlitz keinen Coronatest.
Wer mit Rezept zum Physiotherapeuten kommt, benötigt im Kreis Görlitz keinen Coronatest. © Daniel Schäfer

Seit Mittwoch brauchen Patienten bei der Physiotherapie oder Fußpflege, wenn sie auf Rezept behandelt werden, keinen tagesaktuellen Corona-Test vorlegen. Das regelt eine veränderte Allgemeinverfügung des Kreises Görlitz, die am Mittwoch in Kraft trat. Für alle anderen Personen gilt aber die Testpflicht, wenn sie körpernahe Dienstleistungen nachfragen, wie beispielsweise Frisör und Kosmetik.

Nach dem vorübergehenden Rückgang der Infektionszahlen über Ostern meldeten Labore und Praxen bis Dienstagabend an das Kreis-Gesundheitsamt 122 Neuinfektionen und damit sieben mehr als zum selben Zeitpunkt der Vorwoche.

Der Kreis berechnete die 7-Tage-Inzidenz mit 145. Das Robert-Koch-Institut in Berlin hingegen kam am Mittwochmorgen zu ganz anderen Zahlen und gibt den Inzidenzwert mit 98 an. Doch in seinem Tagesbericht vom Dienstagabend erklärte das RKI den Rückgang der Inzidenzen "mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Meldeverzug und den geringeren Testungen über die Feiertage".

Immerhin müssen sich gegenwärtig deutlich weniger Menschen zu Hause in Quarantäne aufhalten, weil sie entweder positiv getestet wurden oder enge Kontakte zu positiv Getesteten hatten. Zusammen sind das 1.377 Menschen, in der Vorwoche waren es tageweise über 2.000.

In den Krankenhäusern ist die Lage stabil. 110 Menschen werden stationär behandelt, das sind vier mehr als am Dienstag. Eine intensivmedizinische Betreuung benötigen 16 Menschen, von denen sieben beatmet werden. Die besonders schweren Verläufe sind also etwas zurückgegangen. Insgesamt beobachtet das RKI bundesweit einen "erneuten Anstieg der Anzahl hospitalisierter Fälle, der sich eventuell noch verstärkt, da Fälle häufig erst ein bis zwei Wochen nach Diagnose hospitalisiert werden und mit entsprechenden Nachübermittlungen gerechnet werden muss".

Sachsenweit wurden 1.037 Menschen auf Stationen wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Das waren 35 mehr als am Dienstag. Hier liegt die kritische Marke bei 1.300 belegten Betten, ab der Lockerungen, wie sie seit Dienstag im Kreis Görlitz in Kraft sind, auch wieder zurückgenommen werden müssen. Zudem beraten spätestens am kommenden Montag die Ministerpräsidenten der Länder wieder mit der Bundeskanzlerin. Im Gespräch ist ein neuer, kurzzeitiger, aber verschärfter Lockdown.

Im Landkreis ist zudem erneut ein Mensch nach einer Coronainfektion gestorben. Es handelt sich um einen 91-jährigen Mann aus Niesky. Damit erhöht sich die Zahl der im Zusammenhang mit einer Coronainfektion Verstorbenen im Landkreis auf 1.009.

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