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Nur ein Hausarzt impft im Kreis Görlitz

Seit dem Wochenende sollten ausgesuchte Hausärzte im Freistaat Impfen. Doch am Montagnachmittag war schon wieder alles vorbei.

Von Sebastian Beutler
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Impfungen wie hier in Bannewitz sind der einzige sichere Schutz gegen das Coronavirus.
Impfungen wie hier in Bannewitz sind der einzige sichere Schutz gegen das Coronavirus. © Daniel Schäfer

39 Hausärzte im Freistaat Sachsen sollen das Impfen gegen das Coronavirus testen, bevor Mitte April flächendeckend die Hausärzte zum Einsatz kommen. Seit dem Wochenende konnten die ausgewählten Ärzte impfen. Doch schon am Montagnachmittag war alles wieder vorbei.

Denn in den Arztpraxen wurde das Impfserum von Astra-Zeneca gespritzt - und der Freistaat stoppte wie die gesamte Bundesrepublik die Impfung mit dem Serum des britisch-schwedischen Unternehmens, nachdem sich bei einigen Geimpften Hirn-Blutgerinnsel gebildet hatten. Jetzt soll erst untersucht werden, ob es einen Zusammenhang mit den Impfungen gibt.

Anteil der 80-Jährigen wichtig

Frühestens Ende März können die 39 Arztpraxen wieder in die Impfungen einsteigen. Aus dem Landkreis Görlitz ist es nur die Hausarztpraxis von Dr. Gottfried Hanzl aus Oderwitz. Angesichts der Zahl der Kreise und kreisfreien Städte hätte man mit zwei bis drei teilnehmenden Praxen aus dem Kreis Görlitz rechnen können. Im Landkreis Bautzen sind es mindestens drei Praxen in Bautzen, Hoyerswerda und Radeberg.

Die Praxen wurden von der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Sächsischen Hausärzteverband und der Sächsischen Landesärztekammer ausgewählt. Sie müssen bestimmte Kriterien erfüllen: So müssen sie mindestens 100 Patienten betreuen, die in die Personengruppe der über 80-Jährigen fallen.

Sie sind zudem verpflichtet, die Terminvergabe, Durchführung der Impfungen und die Bestellung des Impfstoffes in eigener Verantwortung durchzuführen. Die geltende Priorisierung muss eingehalten werden, der Impfstoff ist möglichst vollständig zu verimpfen.

Praxen gelten als Außenstelle des Impfzentrums Löbau

Die ausgewählten Modell-Praxen fungieren als Außenstellen eines Impfzentrums, in dem Fall des Löbauer. Das Projekt war zunächst bis 15. April befristet. Das Sozialministerium schloss dazu einen Vertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KVS) ab.

Spätestens Mitte April, so haben die Gesundheitsminister aller Bundesländer beschlossen, sollen die Hausärzte mit einbezogen werden. Spätestens dann soll genügend Impfstoff für die Einbindung der Praxen vorhanden sein.

CDU drängt auf schnellen Impfstart in allen Hauspraxen

Derweil mehren sich die Stimmen, dass die Hausarztpraxen möglichst schnell in die Impfkampagne gegen das Coronavirus einsteigen sollen. Mediziner und CDU-Kreisrat Dr. Leonhard Großmann und Florian Oest, Vorsitzender und Direktkandidat der CDU zur Bundestagswahl im Landkreis Görlitz, sprechen sich für zeitnahes Impfen durch Hausarztpraxen aus. Das wichtigste Ziel ist demnach, dass in Sachsen und im Landkreis Görlitz so schnell wie möglich das Impfangebot deutlich ausgebaut wird.

Erstes lokale Impfzentrum startet am 21. März in Schleife

Der Landkreis Görlitz plant, um die Impfkampagne zu beschleunigen und vor allem über 80-Jährigen die Fahrt nach Löbau zu ersparen, 18 lokale und temporäre Impfzentren. Start der Aktion soll am 21. März in Schleife sein. Ob diese Termine nach dem Impfstopp mit Astra-Zeneca noch zu halten sind, ist unwahrscheinlich. Am Wochenende hatte das DRK mitgeteilt, dass für Erstimpfungen derzeit nur Astra-Zeneca zur Verfügung steht, da alle Biontech-Dosen für die Zweitimpfungen verwendet werden müssten.

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