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Wie wirken Impfungen gegen Mutationen?

Die Angst vor Mutationen ist groß. Der Dresdner Virologe Alexander Dalpke klärt über die Gefahren auf und hat gute Nachrichten zu AstraZeneca.

Von Fabian Deicke
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Alexander Dalpke leitet das Institut Medizinische Mikrobiologie und Virologie an der TU Dresden. Im CoronaCast spricht er über die Gefahr von Corona-Mutationen.
Alexander Dalpke leitet das Institut Medizinische Mikrobiologie und Virologie an der TU Dresden. Im CoronaCast spricht er über die Gefahr von Corona-Mutationen. © Jürgen Lösel/SZ

Dresden. Was rollt da auf uns zu? Oder sind wir schon mittendrin? Der Chef der sächsischen Staatskanzlei, Oliver Schenk (CDU), spricht in einer Pressekonferenz am Mittwoch von einer "zweiten Pandemie", ausgelöst durch mutierte Varianten des Coronavirus. Zaghafte Überlegungen für weitere Öffnungsschritte dürften sicher andere Umstände voraussetzen. "Ganz so drastisch würde ich es nicht formulieren", sagt der Virologe Alexander Dalpke im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de zur Pandemie.

Dalpke leitet das Institut Medizinische Mikrobiologie und Virologie an der TU Dresden. Der Virologe bestätigt, dass die sich aktuell gerade in Europa stark verbreitende Mutation B.1.1.7., die auch als britische Variante bezeichnet wird, zwar rascher zu verbreiten scheint. "Aber es ist nichts Neues, dass sich Viren verändern und mutierte Formen vorhergehende verdrängen." So sei etwa die Variante, die zu Beginn der Pandemie vor einem Jahr in Italien grassierte, heute nicht mehr da.

Die britische Variante sei insofern besonders, als dass sie offenbar eine höhere und länger anhaltende Infektiosität bei angesteckten Personen zur Folge hat. "Die Viren können sich offensichtlich länger im Körper halten." Auch anders als bei lokal auftretenden Varianten, die immer mal vorkommen, sei die Verbreitung der britischen eine klassische Form, die durch das Eintragen von außen begünstigt werde. Dalpke sieht deshalb etwa in den Grenzkontrollen zu Tschechien ein wirksames Mittel zum Verlangsamen der Entwicklung. Das einfachste Mittel zum Schutz bleibe jedoch nach wie vor das Tragen von Masken und das Einhalten von Abständen.

Alle Impfstoffe wirken nach wie vor

Die entscheidende Frage sei dem Virologen zufolge jedoch nicht, welche Variante ansteckender sei, sondern, ob die zur Verfügung stehenden Impfstoffe dagegen wirkten. "Das tun sie, und zwar alle drei in Deutschland zugelassenen." Neben den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna hebt Dalpke in dem Podcast-Gespräch vor allem auch den des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca hervor. "Der ist nämlich besser als sein Ruf und könnte wahrscheinlich sogar eine höhere Wirksamkeit als die momentan beschriebenen rund 70 Prozent erzielen." Wie, das erklärt Dalpke ausführlich im CoronaCast.

Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

Hier sind ergänzende Links zu Themen, auf die in der Folge Bezug genommen wird:

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