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"Ich realisiere gerade, dass ich es wirklich geschafft habe"

Wasserspringerin Tina Punzel hat für die erste deutsche Medaille in Tokio gesorgt. Im CoronaCast spricht die Dresdnerin jetzt über diesen Erfolg, Corona und Olympia.

Von Fabian Deicke
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Wasserspringerin Tina Punzel hat in Tokio die Bronze-Medaille gewonnen. Im CoronaCast spricht sie über ihre Erlebnisse bei den diesmal "komplett anderen Spielen".
Wasserspringerin Tina Punzel hat in Tokio die Bronze-Medaille gewonnen. Im CoronaCast spricht sie über ihre Erlebnisse bei den diesmal "komplett anderen Spielen". © [M] Matthias Rietschel/SZ

Dresden. Europameisterin ist sie schon fünf Mal, auch eine WM-Medaille hat sie bereits. Bronze bei Olympia in Tokio aber ist mit Abstand der größte sportliche Erfolg in der Karriere von Tina Punzel. Die Medaille hat die Wasserspringerin vom Dresdner SC zusammen mit Lena Hentschel im Synchronwettbewerb vom Dreimeter-Brett gewonnen - und damit auch fürs erste Edelmetall im deutschen Team bei diesen Spielen gesorgt.

Inzwischen ist Punzel wieder aus Japan zurück. Im CoronaCast bei Sächsische.de spricht sie jetzt über eine erfolgreiche Reise, zwei große olympische Momente und Leistungssport im pandemiebedingten Ausnahmezustand.

Anderthalb Woche nach ihrem Medaillengewinn blickt Punzel noch etwas ungläubig auf "das ziemlich schwere Teil", das sie zur Aufnahme des Podcasts mit ins Haus der Presse in Dresden bringt. "Es war ein Kindheitstraum, irgendwann eine olympische Medaille zu gewinnen." Jetzt sei der auf einmal wahr geworden. "Wenn die Familie, Freunde und Verwandten die Medaille anfassen wollen, sind das Momente, bei denen ich jetzt so richtig realisiere, dass ich es wirklich geschafft habe", sagt Punzel.

Die 26-Jährige spricht hörbar gelöst über ihren Erfolg. "Ich bin erleichtert und stolz, dass sich die ganze Arbeit der vergangenen fünf Jahre ausgezahlt hat." Dass Olympia in diesem Jahr aufgrund von Corona "komplett andere Spiele" sind, schmälere dieses Gefühl nicht. Im Vergleich zu Rio, wo sie 2016 auch schon dabei gewesen ist, habe sie diesmal sogar neben dem Medaillengewinn noch ein entscheidendes Erlebnis mehr gehabt: die Eröffnungsfeier.

Vor fünf Jahren hatte sie sich noch dagegen entschieden, beim Einlauf der Mannschaften im Stadion dabei zu sein, um für den kurz danach anstehenden Wettkampf nichts zu riskieren. "Das empfand ich damals als schade. Deshalb wollte ich das diesmal unbedingt erleben."

Gelöst, locker und mit der Medaille in der Tasche: Tina Punzel erzählt beim CoronaCast im Newsroom von Sächsische.de, was sie bei Olympia in Tokio erlebt hat.
Gelöst, locker und mit der Medaille in der Tasche: Tina Punzel erzählt beim CoronaCast im Newsroom von Sächsische.de, was sie bei Olympia in Tokio erlebt hat. © Matthias Rietschel

Olympia-Spirit entsteht auch trotz Corona

Die angespannte Corona-Lage in Japan habe ihrem Empfinden nach das Leben im Olympischen Dorf kaum beeinträchtigt. "Die Japaner waren immer freundlich, hilfsbereit und offen. Sie haben gefühlt jeden Athleten in der jeweiligen Landessprache begrüßt." Das habe dafür gesorgt, dass trotz Pandemie für die Athleten der olympia-typische Spirit entstanden sei.

Nur selten habe es Situationen gegeben, in denen sie Bedenken hatte, sich irgendwo anstecken zu können. Es werde jeden Tag getestet und positive Fälle würden sofort isoliert, erklärt sie. "Und es gibt überall so viele Hinweise auf das Hygienekonzept, dass es eigentlich schon schwerfällt, es nicht einzuhalten." Zudem sei sie auch mit der Gewissheit angereist, geimpft zu sein.

Und wie geht es jetzt weiter? Die nächsten Spiele sind 2024 in Paris, also schon in drei Jahren. Welche Rolle Corona dann noch spielt, weiß niemand. Genauso wenig, ob Tina Punzel dann wieder dabei sein wird. "Drei Jahre können kurz oder lang sein", deutet sie an.

Das Podcast-Gespräch wurde in einem Studio aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt.

Hier sind ergänzende Links zu Themen, auf die in der Folge Bezug genommen wird:

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