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Dresdner Geschäfte ohne Geschäft

Ladeninhaber aus Dresden schlagen Alarm: Ein offener Brief, ein Kurzbesuch vom MP, Enthusiasmus, Hoffnung und Verzweiflung. Trifft der Lockdown die Falschen?

Von Nadja Laske
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Katrin Leliveld, Sven Ehmann, Franziska Rüpprich und Heiko Liepack (v.l.) betreiben ihre Geschäfte im Dresdner Barockviertel mit Herzblut und Zuversicht. Aber ihre Lage ist extrem bedrohlich.
Katrin Leliveld, Sven Ehmann, Franziska Rüpprich und Heiko Liepack (v.l.) betreiben ihre Geschäfte im Dresdner Barockviertel mit Herzblut und Zuversicht. Aber ihre Lage ist extrem bedrohlich. © Marion Doering

Dresden. Im Flur stapeln sich die Kartons. Noch nie zuvor hat Heiko Liepack so besorgt auf eine Lieferung geschaut. Es sind nicht die ersten und werden nicht die letzten Postsendungen sein. "Anfang des Jahres kommt bei mir die Ware der Sommersaison an", sagt der Inhaber der Boutique "23 Clothing" im Dresdner Barockviertel.

Dort sind wie überall in Deutschland alle Läden geschlossen. Gerade wurde der Lockdown zum Schutz vor Corona bis zum 31. Januar verlängert. Die Geschäfte machen kein Geschäft. Alles ist gestoppt - nur die Anlieferung nicht.

Sie wurde schon vor etwa einem halben Jahr vereinbart. Da hat Heiko Liepack bei den Herstellern der Labels, die er vertreibt, Hemden und Blusen, Hosen, Röcke, Kleider, Schuhe und Accessoires bestellt. Er ist Verträge eingegangen, deren Erfüllung sich nicht einfach aussetzen lassen wie die Kundschaft, die nun nicht ins Geschäft kommen darf.

"Sicher haben wir mit unseren Lieferanten Kompromisse gefunden", sagt Liepack. Von der Abnahmeverpflichtung entbindet ihn jedoch keiner. Fünf- bis sechsstellige Rechnungen liegen nun auf seinem Tisch.

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