Sachsen droht in Corona-Zeiten eine zusätzliche Sorge: Je höher die Fallzahlen steigen, umso stärker wird das Gefühl, dass das Durcheinander bei der Bekämpfung der Pandemie zunimmt. Die Politik sorgt mit ihren jüngsten Vorgaben einfach zu oft für Verwirrung. Das beginnt beim vorschnellen und nun bröckelnden Versprechen, dass es über die Feiertage Lockerungen geben wird.
Dazu gehören aber auch die im Detail nicht nachvollziehbaren Reiseregeln für Nachbarländer wie Tschechien oder die Auflage für Corona-Hotspots, wo Bürger in ihrem Ort zwar Ausgangsbeschränkungen unterliegen, sie aber trotzdem zum Shopping in die weit entfernte Landeshauptstadt fahren dürfen.
Unterstützung geht verloren
Eine Pandemie lässt sich damit nicht erfolgreich bekämpfen. Es braucht vielmehr klare Regeln, deren Einhaltung kontrolliert und Verstöße konsequent geahndet werden. Auch Sachsens Regierungschef scheint zu ahnen, dass man so nicht weiterkommt. Das angekündigte Nachschärfen der eigenen Coronaschutzverordnung ist jedenfalls eine Chance, mehr Ordnung in die notwendigen Schutzmaßnahmen zu bringen.
Der Anspruch, es dabei jedermann recht zu machen, sollte bei den fälligen Entscheidungen aber nicht das wichtigste Kriterium sein, im Gegenteil. Bürger, die vom Staat erwarten, dass er sie in solchen Notzeiten schützt, werden sinnvolle Einschränkungen akzeptieren. Wird dagegen nicht konsequent gehandelt, verliert man auch noch deren Unterstützung.