Bald geht es wieder auf die Rennpiste

Döbeln. Eigentlich ist bei den Pistenraudis Döbeln immer viel los: Die Stockcar-Liebhaber fahren jedes Jahr bis zu sechs Rennen und sind mit ihren Fahrzeugen auf Dorffesten unterwegs.
Da können Mutige sogar mitfahren. Manchmal werden dafür extra die Beifahrersitze in den fast vollständig umgestalteten Autos wieder eingebaut. Von 2015 bis 2017 initiierten sie ein Sozialprojekt mit Kindern und Jugendlichen, gefördert von der Aktion Mensch.
Gemeinsames Schrauben vermisst
Um die vielen Aktivitäten zu leisten, basteln einige der 16 Vereinsmitglieder fast täglich in ihrer Werkstatt Am Burgstadl in Döbeln an den Stockcars herum, die von den vielen Fahrten entsprechend mitgenommen werden. Schließlich gibt es beim Stockcar-Fahren, etwas vereinfacht, nur eine Regel: Es darf nicht in die Fahrertür gefahren werden. Ansonsten ist alles erlaubt, Rammen und Drängeln inklusive.
Trotz Überrollkäfig und mit Metallplatten verstärkten Front- und Heckschürzen fallen regelmäßig Reparaturen an – normalerweise. Nicht so im letzten Jahr, wo bekanntermaßen alles anders war.
Statt sechs Rennen konnten die Pistenraudis coronabedingt nur an einem teilnehmen. Auch andere Aktivitäten fielen weg. „Wenn man keine Rennen fährt, geht auch nichts kaputt“, bringt es Vereinsmitglied Billy Schindler auf den Punkt. Das gemeinsame Schrauben und die Treffen mit den Freunden hat auch Markus Guhrig von den Pistenraudis vermisst. Zu Hause hätte man dazu ja nicht die Möglichkeit, sagt er.
Vereinsleben heruntergefahren
Die Döbelner Stockcars sind also seit über eineinhalb Jahren weggesperrt, bis auf ein Rennen im Herbst 2020. Besuch von ihren Fahrern und Erbauern bekamen sie in der Zeit nur sporadisch. „Das Vereinsleben ist fast auf null runtergefahren“, sagt Ronny Bachmann, Vorsitzender der Pistenraudis.
Wenn man sich doch mal in der Werkstatt getroffen habe, um anfallende Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen durchzuführen, dann nur zu zweit oder zu dritt. Bachmann ist froh, dass trotz der langen Ruhepause kein Mitglied abgesprungen ist. Ohne sie könnten die laufenden Kosten, unter anderem für die Pacht der Werkstatt und der Halle, in der die Stockcars untergebracht sind, kaum gedeckt werden.
Bachmann und seine Mitstreiter wollten die schwierige Zeit trotz allem nicht ungenutzt verstreichen lassen. Wenn Mitglieder vor Ort waren, wurde die Werkstatt „wieder auf Vordermann gebracht“, sagt Bachmann. Die größte Veränderung ist das neue Garagentor für die Werkstatt. Anfang Juni wurde es eingebaut. Mehrere Unternehmen aus der Region sowie die Stadt Döbeln unterstützten das Projekt finanziell.
Neues Tor für die Garage
Nötig geworden ist das neue Tor zum einen aus „versicherungstechnischen Gründen“, wie Bachmann erklärt – soll heißen, dass die Garage einbruchsicher gemacht wird. Zum anderen war die Garage, in der die Pistenraudis normalerweise im Sommer wie im Winter arbeiten, schlecht gedämmt. Mit dem neuen Tor, so hoffen sie, wird sich die Wärme aus der Ölheizung länger im Raum halten.
Die Investition soll sich schon bald auszahlen: Für die Pistenraudis steht fest, dass mit dem Wegfall der Kontaktbeschränkungen das Vereinsleben wieder losgehen wird.„Spätestens vor dem nächsten Rennen in Nossen im September und dann in Hartha ist der Kalender wieder voll“, sagt Ronny Bachmann.