Dresden. Die meisten setzen auf schlicht. Blaue Einwegmaske, einfarbiger Stoff oder Schaltuch. Als modisches Accessoire ist der Mund- Nasenschutz bislang nur in Ausnahmefällen in Erscheinung getreten.
Die Dresdnerin Franziska Lange ist allerdings angetreten, genau das zu ändern. Was, wenn man der ungeliebten Maske einfach einen Mehrwert gibt, den sie auch nach der Krise nicht verlieren wird, wenn die allermeisten Masken längst im Müll gelandet sind?
Speziell an Kinder und Jugendliche richtet sich die Idee, den Mundschutz um süße Details zu ergänzen, um ihn gleichzeitig zum Kostüm zu machen. Dabei will Franziska Lange aber all die Katzen, Hunde, Löwen, Schweine und Koalas nicht verkaufen, sondern andere dazu bringen, sie selbst zu nähen.

Das Buch "Tierische Verwandlung" wird am kommenden Montag im Oetinger-Verlag erscheinen und kann jetzt schon vorbestellt werden. Auf knapp 100 Seiten gibt das reich bebilderte Werk detaillierte Anleitungen, wie aus einem Stückchen Stoff und handelsüblichem Nähzeug eine handgemachte Überraschung für den nächsten Kindergeburtstag - oder Weihnachten - werden kann.
Für Franziska Lange ist es schon das zweite Buch in diesem Jahr, nachdem sie im Frühjahr mit "Baby Ahoi" bereits ihre Anleitung zum Nähen einer kompletten Babyausstattung veröffentlicht hatte.
Offenbar wurde darüber auch der Oetinger-Verlag auf die 35-Jährige aufmerksam. "Mitten im ersten Lockdown kam dann der Anruf, ob ich mir das Buchprojekt mit den Masken vorstellen könne", erinnert sie sich.
Schon wenige Tage später sei der Vertrag unterzeichnet gewesen und sie machte sich gemeinsam mit dem Dresdner Fotografen Amac Garbe an die Arbeit.
"Die Näh-Bücher führen für mich zwei Wege zusammen, die ich bislang beide leidenschaftlich parallel verfolgt habe", sagt sie. Da ist zum einen der Journalismus, aus dem sie beruflich kommt.
Unter anderem war sie jahrelang Chefredakteurin der Hochschulzeitung ad rem. Und da ist zum anderen das Nähen, dass spätestens seit ihrer Elternzeit immer mehr in den Mittelpunkt ihres Lebens rückte.
"Für mich fühlt sich das nach Zuhause an, nach früher und nach Glück", sagt sie. "Denn bevor etwas Neues angeschafft wurde, war da schon in meiner Kindheit stets die Frage: Kann man das nicht auch selbst schaffen? Und meistens lieferten die geschickten Hände in meiner Familie die Antwort, noch bevor der Gedanke ans Kaufen aufkommen konnte."
So ziemlich alles hatte Franziska Lange bis zu diesem Frühjahr schon selbst genäht - aber Masken? "Als plötzlich jeder um mich herum anfing, Masken zu nähen, habe ich gedacht, das mach ich auf keinen Fall", sagt sie. Und dann kam ihr Buch.
Am schönsten findet sie den Gedanken, dass die selbst genähten Kreationen über viele Jahre Freude bereiten können. In der Verkleidungskiste hätten sie den perfekten Platz, findet sie. Corona hin oder her.