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Wieder mehr DVB-Fahrten in Dresden

Zu Stoßzeiten fahren einige Dresdner Straßenbahnen und Busse ab Montag im Zehnminuten-Takt. Warum das trotz geringer Fahrgastzahlen nötig ist.

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Manche Straßenbahnen fahren ab Montag in Dresden zu Stoßzeiten wieder öfter.
Manche Straßenbahnen fahren ab Montag in Dresden zu Stoßzeiten wieder öfter. © SZ/Archiv/Charlotte Sattler

Dresden. Noch Mitte Januar hatten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erklärt, es gebe bislang keinen Anlass, Straßenbahnen und Busse wieder häufiger fahren zu lassen. Die Frequentierung der Linien ist zwar während der Corona-Pandemie heruntergestuft, trotzdem seien die Verkehrsmittel nur zu 40 bis 50 Prozent ausgelastet, hatte es von den DVB geheißen.

Nun wurde doch Grund für eine Erhöhung der täglichen Fahrten gefunden. Die derzeitige Auslastung der Busse und Bahnen entspräche nicht vollends den Abstandsempfehlungen der Politik. "Mit Zusatzfahrten vergrößern wir die Platzkapazität genau dort, wo wir in den Spitzenzeiten zuletzt noch höhere Fahrgastzahlen registriert haben", sagt Betriebs- und Personalvorstand Lars Seiffert.

Ab Montag, 1. Februar, fahren ausgewählte Linien werktags in den Stoßzeiten von 6.45 Uhr bis 8.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr nun im Zehnminuten-Takt. Dabei handelt es sich um die Linien 2, 3, 7, 41, EV11, 61, 62 und 65. Zu den selben Hauptverkehrszeiten werden außerdem zusätzliche Fahrten der Linie 4 auf dem Abschnitt zwischen Tolkewitz und Radebeul Ost, sowie der Linie 64 zwischen Kaditz und Striesen angeboten. Am Corona-Fahrplan der anderen Linien ändert sich nichts.

Medizinische Schutzmasken im Nahverkehr Pflicht

Besonders auf dem Weg zur und von der Arbeit sollen die Dresdner dadurch mehr Möglichkeiten haben, den Abstand zu anderen Fahrgästen einzuhalten.

"Die klare Aufforderung von Bund und Freistaat Sachsen geht dahin, derzeit alles für eine Reduzierung von Kontakten zu unternehmen", sagt Finanz- und Technikvorstand Andreas Hemmersbach. "Wir folgen mit unserer Angebotserweiterung den Erwartungen der Politik, zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung beizutragen und noch mehr Platz in unseren Fahrzeugen anzubieten." Allerdings hoffe er auch, dass der höhere finanzielle Aufwand, den die zusätzlichen Fahrten mit sich bringen, von der Politik kompensiert werde.

Unterstützung bekommen die DVB aus der Dresdner SPD-Fraktion. "Die Taktverdichtung ist ein notwendiger und richtiger Schritt", sagt der verkehrspolitische Sprecher Stefan Engel. "Es braucht aber einen weiteren ÖPNV-Rettungsschirm. Während für das Jahr 2020 gute Regelungen gefunden wurden, gibt es für 2021 noch keine entsprechenden Signale. Jeder weitere Monat mit Corona-Einschränkungen hat wachsende Verluste bei der DVB zur Folge."

Um die Eindämmung der Pandemie voranzutreiben, setzen die DVB weiterhin darauf, die Fahrzeuge nachts desinfizieren zu lassen und tagsüber die Türen an jeder Haltestelle automatisch zu öffnen. Seit Donnerstag muss außerdem im öffentlichen Nahverkehr eine medizinische Schutzmaske getragen werden, alltägliche Stoffmasken reichen nicht mehr.

Pro Tag nutzen derzeit etwa 260.000 Menschen die Dresdner Busse und Straßenbahnen. Vor der Pandemie waren es mehr als 600.000. (SZ/trw)

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