Dresdner lassen sich in der Frauenkirche impfen

Dresden. Kekse und Schokolade auf den Tischen, DRK-Helfer mit Weihnachtsmützen. Es geht besinnlich zu beim Impf-Termin in der Dresdner Frauenkirche zum ersten Advent. Alle Termine für die 250 Impfdosen an diesem Tag waren online innerhalb von einer Stunde vergeben worden.
In die Schlange vor Eingang F reihen sich am Sonntagzunächst auch einige Touristen ein, die die Kirche einfach nur besuchen wollen. Erst vor der Tür bekommen sie erklärt, dass es hier ums Impfen geht. Einige wenige Menschen ohne Termin müssen zunächst weggeschickt werden. Sie könnten es eventuell ab 16 Uhr noch einmal probieren, heißt es, falls dann noch Dosen übrig sein sollten.

"Der Steinmeier stellt sich hin und sagt, dass wir uns alle impfen lassen sollen. Und wenn man dann will, kommt man nirgends rein", schimpft eine ältere Frau und sucht das Weite.
Eine jüngere Frau beobachtet die Szenerie kopfschüttelnd von weitem. "Impfen in der Frauenkirche. Es wird immer verrückter", murmelt sie in sich hinein. "Bald lassen wir uns in der Sparkasse impfen."
Nach wenigen Minuten hat sich die längere Schlange aufgelöst. Die Impfwilligen mit Termin werden derweil auf einer Liste abgehakt und gehen dann innen die Treppe hinunter. Geimpft wird in zwei Garderobenräumen. Als besonderer Warteraum wird die Unterkirche zur Verfügung gestellt – mit Blick auf den Adventskranz. Auf Wunsch steht ein Pfarrer zum Gespräch bereit. "Das läuft sehr gut", freut sich Frauenkirchen-Sprecherin Grit Jandura.
Die Aktion der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und des Bistums Dresden-Meißen wird in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz und niedergelassenen Ärzten auf die Beine gestellt. Auch im Haus der Kathedrale in Dresden wird geimpft. Dort erhalten über 300 Menschen einen Piks. "Es wird aber zunächst eine einmalige Aktion bleiben", sagt Grit Jandura. Nächste Woche soll ja auch das Impfzentrum in der Messe wieder öffnen.

Bereits am Samstag hatte es in Dresden eine große Impf-Akion im Hotel Taschenbergpalais Kempinski gegeben, organisiert von einer Dresdner Hausärztin und unterstützt von zahlreichen weiteren Medizinern und Apothekern.