Hartha. Sie gehören mittlerweile zum Alltag dazu: medizinische Masken. Die meist in blau, pink oder gelb erhältlichen OP-Masken sind weit verbreitet und auch in vielen Geschäften bekannt. Denn genau dort ist dieser oder ein FFP2-Schutz in Sachsen verpflichtend. Eine ganz neue Variante der medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung gibt es nun in der Harthaer Park-Apotheke zu kaufen.
Denn dort können bunte Varianten des dreilagigen Schutzes gekauft werden. Doch das sorgt teilweise auch für Verwirrung bei den Kunden, wie Apotheken-Chefin Kristin Rost erzählt.
Kunden sprechen die Angestellten immer wieder darauf an, ob das wirklich Masken seien, die den erforderlichen Standard besitzen. Einige seien auch bereits in Geschäften angesprochen worden, dass sie keine medizinische Maske tragen würden, so die Pharmazeutin. Sie könne das nicht verstehen.
„Die angebotene Ware ist das gleiche Modell wie die blaue, rosa oder grüne Maskenvariante. Beide haben gleich viele Schutzlagen und sind somit genauso sicher“, versichert Rost. „Ganz davon abgesehen, sind wir als Apotheke verpflichtet, nur Produkte abzugeben, die auch einen gewissen Qualitätsstandard haben.“
Bunte OP-Masken gegen Corona werden immer beliebter
Sowohl die „klassischen“, als auch die Modelle in anderen Farben haben kein Prüfzeichen oder eine Prüfnummer aufgedruckt. Es sei der Apothekerin zufolge sehr schwierig auf einen Blick zu erkennen, ob die Maske den medizinischen Standards entspreche oder nicht.
„Die einzige Möglichkeit ist die Maske aufzuschneiden und zu schauen, ob sie wirklich dreilagig ist“, so Kristin Rost. Dann könne man sicher sein, dass sie auch einen gewissen Schutz habe.
Den haben die bunten Modelle in der Harthaer Park-Apotheke auf jeden Fall, so die Apothekerin. Sie selbst trägt die farbigen Masken tagtäglich. Auch bei den Kunden werden sie immer beliebter, da sie sich von den „klassischen“ Varianten abheben.
Die Kosten sind im Vergleich mit anderen OP-Masken ebenfalls annähernd im gleichen Verhältnis. „Auch zertifizierte FFP2-Schutzmasken gibt es bereits in den verschiedensten Farben“, so Kristin Rost.
Weiterhin Lieferschwierigkeiten bei Handschuhen
Während es im ersten Lockdown im Frühjahr des letzten Jahres kaum noch medizinische Masken im Einzelhandel oder im Internet gab, ist das Angebot ein Jahr später sehr viel breiter. Auch die Harthaer Apotheke hat keine Lieferschwierigkeiten, selbst bei FFP2-Masken nicht.
Im Dezember gab es für Menschen ab dem 60. Lebensjahr und für Betroffene mit Vorerkrankungen Gutscheine für zwölf FFP2-Masken vom Bund. Diese wurden durch die Krankenkassen an die Betroffenen geschickt. Diese können auch in der Park-Apotheke eingelöst werden. Viele haben das bereits in den vergangenen Wochen getan, sagt Apothekerin Kristin Rost.
Zwei Euro je sechs Masken müssen sie aus eigener Tasche bezahlen. Den Rest übernimmt die Krankenkasse. Im Regelverkauf kostet die Maske in der Harthaer Apotheke 2,50 Euro.
Schlecht sieht es hingegen weiterhin mit sterilen und unsterilen Handschuhen aus. „Die sind seit dem vergangenen Jahr immer noch Mangelware“, so Rost. „Wir können unsere Kunden, die regelmäßig bei uns Handschuhe abnehmen, geradeso abdecken. Spontane Großbestellungen wären jedoch nicht möglich.“
Grund dafür ist eine Limitierung der Bestellmenge je Apotheke. Wann sich die Situation in dieser Richtung beruhigt, kann auch Kristin Rost nicht vorhersagen.
"Zu jedem Corona-Symptom habe ich ein Gesicht im Kopf"
Für Privatpersonen gibt es jedoch seit der vergangenen Woche noch ein anderes Corona-Utensil frei zugänglich zu kaufen: Schnelltests. „Freigegeben wurde einmal das Verfahren mit einer Speichelprobe sowie das bekannte Testmodell mit einem tiefen Nasenabstrich“, erklärt die Pharmazeutin.
Zweiteres würde sie jedoch Laien nicht empfehlen, da dieses Verfahren ein hohes Fehlerrisiko birgt. Und sie macht ganz deutlich: „Es ist und bleibt eine Momentaufnahme. Damit kann ich mir maximal 24 Stunden sicher sein, länger aber auch nicht.“ Zu kaufen gibt es beide Varianten in Hartha für knapp 20 Euro.
Seit dem Sommer leitet Kristin Rost die Park-Apotheke in Hartha. Über ein halbes Jahr hat auch sie mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Ihr zufolge gab es mehrere Infektionen bei den Mitarbeitern und täglich habe sie auch mit Kunden, die noch immer Symptome und Rückbleibsel einer Infektion haben.
„Zu jedem Corona-Symptom habe ich mittlerweile ein Gesicht im Kopf. Viele haben mit Langzeitfolgen zu kämpfen. Es bleibt ein Virus, das Ernstzunehmen ist“, sagt die Apothekerin
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