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Heidenau: Anstehen für den Coronatest

Montagfrüh ist der Andrang bei den Johannitern am größten.

Von Heike Sabel
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Warten, testen - und danach kann die Wartezeit jetzt dank QR-Code verkürzt werden.
Warten, testen - und danach kann die Wartezeit jetzt dank QR-Code verkürzt werden. © Daniel Schäfer

Zeitiges Kommen, sichert schnelles Testen: Steffen Pietzsch ist 6.37 Uhr am Montag der Erste vorm Heidenauer Testzentrum. Jeden Montag und manchmal auch noch ein zweites Mal in der Woche ist die Fahrt hierher die erste des Tages für den Dienstleister.

Pietzsch weiß, lange ist er nicht allein. "Mit einem Mal kommen dann viele." Karin Schmidt zum Beispiel. Sie stellt am Montag fest: Es ist noch recht übersichtlich, es war auch schon voller. Sie muss sich zweimal pro Woche testen lassen, Forderung vom Chef. Das sei nicht zu ändern, aber auch nicht schlimm. Das Zentrum liegt für sie günstig auf dem Weg, sie kann danach gleich mit dem Bus auf Arbeit fahren. "Wenn es nun auch noch Impfzentrum würde, das wäre optimal", sagt Karin Schmidt.

Mobile Impfteams statt Impfzentrum

Doch davon ist noch immer nicht die Rede, obwohl die Johanniter schon vor einiger Zeit ihre entsprechende Bereitschaft angekündigt hatten. Inzwischen impfen aber auch die Hausärzte und sollen das künftig noch verstärkter machen, weshalb Ende Juni viele Impfzentren, darunter auch das Pirnaer, schließen sollen. Die Johanniter werden auch künftig mobile Impfteams am Start haben, sagt Sprecherin Sophie Koch. Den Einsatz koordiniert nach wie vor das DRK.

Kurz vor 7 Uhr kommt eine weitere Frau, inzwischen warten knapp 15 Leute. Die Frau kommt aus Dohna und zum vierten Mal. Kein Chef fordert es, sie hat keinen Friseurtermin, nein, einfach so für mich, sagt sie. Sie möchte einfach ab und zu Klarheit. Im Schnitt sei sie in einer Dreiviertelstunde durch. Dass seit voriger Woche die Wartezeit auf das Testergebnis entfällt, weil es per QR-Code geschickt wird, ist ihr neu.

Mit QR-Code 15 Minuten sparen

Seit vergangenem Mittwoch wird in Heidenau mit der digitalen Software von Schnelltest.Click gearbeitet. Die Daten werden mit der Chipkarte erfasst. Man kann unmittelbar nach dem Test wieder gehen und das Ergebnis nach 15 Minuten digital abrufen. Am Mittwoch kam es wegen der Umstellung zu langen Wartezeiten bei der Anmeldung. Deshalb wurde am nächsten Tag eine zweite Anmeldung eingerichtet. Aktuell wartet etwa noch ein Drittel der Getesteten vor Ort auf ihr Ergebnis, weil sie keine Möglichkeit haben, es digital abzurufen. Das Ausfüllen der Einverständniserklärung bleibt vorerst bestehen.

Eine private Fußpflegerin reiht sich in die Warteschlange ein. Sie komme "aus freien Stücken", wie sie sagt. Sie mache viele Hausbesuche bei vorwiegend Älteren und da helfe es Ängstlichen, wenn sie eben den Test gemacht hat. Sie wohnt gleich gegenüber, sodass es für sie kein zusätzlicher Aufwand sei.

Der Erste nach den Johanniter-Mitarbeitern am Montagfrüh: 7.06 Uhr hielt Steffen Pietzsch seinen Zettel mit dem QR-Code, über den er dann sein Ergebnis abrufen kann, in den Händen.
Der Erste nach den Johanniter-Mitarbeitern am Montagfrüh: 7.06 Uhr hielt Steffen Pietzsch seinen Zettel mit dem QR-Code, über den er dann sein Ergebnis abrufen kann, in den Händen. © Daniel Schäfer

Obwohl er der Erste war, steht auf Pietzschs Test die Nummer 17. Deshalb, weil vor der offiziellen Öffnung schon die Mitarbeiter getestet werden. Als Pietzsch mit dem Blatt Papier, auf dem sein QR-Code steht, aus dem Gebäude kommt, ist es 7.06 Uhr. Sein zeitiges Kommen hatte sich gelohnt. Inzwischen stehen einige vor der Tür des Testzentrums. Auch wenn Montage und Freitage die am meisten genutzten Tage sind, haben sich die Wartezeiten etwas entspannt. Lange Schlangen wie am Dienstag nach Ostern gehören der Vergangenheit an.

Von 32.000 Tests waren 238 positiv

Steffen Pietzsch kennt inzwischen einige, die jeden Montag mit ihm anstehen. Eigentlich könnte er auch schon am Sonntagabend kommen, aber den Sonntag will er sich nicht mit dem Test herumschlagen. Prinzipiell sei das mit dem Testen aber richtig, sagt er. Und wenn es doch mal passieren sollte, dass er eben positiv ist, dann wird er eben aus dem Rennen genommen. "Davor ist ja niemand gefeit", sagt Pietzsch. Insgesamt ist der Anteil der positiv Getesteten etwas rückläufig in Heidenau, sagt Sophie Koch. Im Februar waren es noch etwa zwei von hundert. Im März und April wurden fast 32.000 Tests durchgeführt, davon waren 238 positiv. Egal wie oft man sich pro Woche testen lässt, der Test ist jedes Mal kostenlos. Pietzsch ist jetzt in Eile. "Die Kollegen haben mich schon angerufen, wo ich bleibe."

Testzentrum Heidenau, Zschierener Straße, Öffnungszeiten: Montag bis Sonnabend, 7 bis 19 Uhr, Sonntag, 10 bis 20 Uhr, geöffnet auch am 13./14. Mai (Himmelfahrt, Brückentag) sowie Pfingstmontag.

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