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"Ich würde es nicht als Triage bezeichnen"

Medizinrechtsexperte Professor Erik Hahn von der Hochschule Zittau/Görlitz zum umstrittenen Begriff aus der Medizin und wie im Notfall entschieden wird.

Von Anja Beutler
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Erik Hahn ist Medizinrechtsexperte und lehrt als Professor an der Hochschule Zittau/Görlitz.
Erik Hahn ist Medizinrechtsexperte und lehrt als Professor an der Hochschule Zittau/Görlitz. ©  Archivfoto: Matthias Weber

Als Medizinrechtsexperte Erik Hahn am Mittwochmorgen in den Nachrichten hörte, dass das Klinikum Oberlausitzer Bergland (KOB) eingestanden habe, die Triage anzuwenden, war er sofort hellwach. Bislang hat sich der Professor an der Hochschule Zittau/Görlitz schon mehrfach - aber ohne konkreten Fall - mit dem Thema befasst, nach welchen Kriterien man in Katastrophen- oder Mangelsituationen entscheidet, welche Patienten eine rare Behandlung bekommen. Entschieden wird dann anhand der besten Überlebenschancen. Hahn befasst sich auch intensiv mit den dazu veröffentlichten Positionen des Deutschen Ethikrates und ist aktuell auch mit vielen Medizinern in Sachsen dazu in Kontakt. "Dass diese Frage nun auch örtlich so nah ist, hat mich schockiert", gibt er zu. Nun, nachdem er aus der Berichterstattung ein paar mehr Informationen zu dem Hintergrund der Aussage hat, ist Hahn aber skeptisch, ob man das, was am Klinikum passiert ist, als Triage im eigentlichen Sinne bezeichnen kann.

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