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Chemnitz: Junge von Impfpanne betroffen

In Chemnitz wurden 17 Menschen versehentlich mit Astrazeneca statt Moderna geimpft. Fast die Hälfte der Betroffenen ist jünger als 40.

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Eine Panne am Impfzentrum Chemnitz hat dazu geführt, dass 17 Menschen versehentlich mit Astrazeneca statt Moderna geimpft wurden.
Eine Panne am Impfzentrum Chemnitz hat dazu geführt, dass 17 Menschen versehentlich mit Astrazeneca statt Moderna geimpft wurden. © Symbolbild: Jens Kalaene/dpa

Chemnitz. Von der Panne am Impfzentrum Chemnitz, bei der versehentlich Menschen mit Astrazeneca statt Moderna geimpft wurden, sind wohl auch unter 40-Jährige betroffen. Insgesamt wurde laut Kassenärztlicher Vereinigung vorige Woche bei 17 Geimpften das Mittel verwechselt. Insgesamt habe der Kreis von anfangs mehr als 250 auf 69 Menschen eingegrenzt werden können, die in dem Zeitraum am Dienstag auf der betreffenden Impfstrecke geimpft wurden. Noch genauer werde sich der Personenkreis nicht bestimmen lassen, sagte Vorstandsvorsitzender Klaus Heckemann der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien acht Personen jünger als 40 Jahre.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Astrazeneca-Impfstoff für Personen ab 60 Jahren zu verwenden. Nach ärztlicher Aufklärung und Einwilligung ist aber auch ein Impfen Jüngerer möglich. In Sachsens Impfzentren wird das Vakzin regulär an über 60-Jährige verabreicht; seit kurzem bieten sie aber auch Impfungen damit für Menschen ab 40 Jahren an. "Erste Studiendaten aus England zeigen eine ebenfalls sehr gute Wirksamkeit, wenn verschiedene Impfstoffe bei Erst- und Zweitimpfung verabreicht werden", betonte die Kassenärztliche Vereinigung in ihrer Mitteilung. Der Astrazeneca-Impfstoff kann in seltenen Fällen aber schwere Nebenwirkungen vor allem bei Jüngeren haben und ist daher in der Regel für Ältere vorgesehen.

Personelle Konsequenze

Die Kassenärztliche Vereinigung bedauerte die Verwechslung. "Leider konnte dies trotz höchster Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollmechanismen nicht verhindert werden", hieß es. Es sei sehr misslich, dass die Ampullen beider Vakzine das gleiche Volumen hätten und auch ihre Abdeckung farblich gleich sei. Das begünstige eine Verwechslung.

Den Angaben nach wurden nach der Panne personelle Konsequenzen gezogen. Zudem würden die Abläufe erneut geprüft und die Mitarbeiter der Impfzentren entsprechend instruiert. Die Betroffenen seien per Brief über weitere Handlungsempfehlungen informiert worden, hieß es. Zudem könnten sie sich über eine Sonderrufnummer mit ihren Fragen an einen erfahrenen Impfarzt wenden.

"Wir stehen mit der Kassenärztlichen Vereinigung in engem Kontakt und begrüßen den verantwortungsvollen Umgang bei der Aufklärung des Vorfalls, damit Betroffene ihre Fragen stellen können", schrieb das Gesundheitsministerium auf Twitter. Nachdem die Verwechslung der Impfstoffe festgestellt wurde, sei das Ministerium sofort informiert worden. (dpa)