Leisnig. Im Raum Meißen und Nordsachsen, wo die Inzidenzien höher sind als in Mittelsachsen und Geschäfte sowie Schulen schon wieder geschlossen sind, haben Eltern am Wochenende gegen diese Maßnahmen protestiert. Auch Leisniger Eltern zeigten sich damit solidarisch. Als sichtbares Zeichen dafür „gestalteten“ sie den Eingangsbereich vorm Leisniger Rathaus.
Sie klebten selbst gestaltete Plakate an die Tür, stellten Kinderschuhe davor. Damit folgte zum Beispiel Mandy Dietze dem Aufruf einer Elternsprecherin. Ihr Kind besucht die Oberschule in Böhlen, wo es seit vergangener Woche Selbsttests für die Schüler gibt. Die will Mandy Dietze ihrem Kind nicht zumuten.
Dies begründet sie damit, dass sie nichts über die Herkunft dieser Tests weiß. Statt der nasalen Schultests hat sich die Leisnigerin Spucktests besorgt. Das Ergebnis könne in Böhlen alternativ vorgelegt werden. „Wir kennen jemanden, der hat sich intensiv mit der Materie beschäftigt und dem vertrauen wir, wenn er sagt, dass die Schultests nicht empfehlenswert sind“, sagt die Mutter.
Dass ihr Kind die Schule besuchen kann, die sozialen Kontakte dort hat, das ist für Mandy Dietze wichtig, wie sie sagt. Ähnlich gehe es den Eltern, die sich am Sonntagabend an dem Aufruf zum stillen Protest vorm Rathaus beteiligt hatten. Das sei aus den Gesprächen hervorgegangen. „Nicht mal 20 sind wir gewesen“, sagt die Mutter. Sie hätte sich eine noch größere Beteiligung gewünscht.
„Viele Regelungen sind einfach nicht nachvollziehbar“, begründet sie ihre persönliche Motivation. „Und wir wollten zeigen, dass wir damit nicht einverstanden sind. Irgendetwas wollten wir einfach tun.“
Den stillen Protest der Eltern hat die Stadtverwaltung Leisnig vorerst stehengelassen. Wer am Montag auf dem Markt unterwegs gewesen ist oder einem Termin im Rathaus hatte, konnte sich ansehen, was die Eltern bemängeln. Lediglich die Dinge, die unmittelbar vor der Eingangstür standen, wurden zur Seite gerückt. Eine Stellungnahme der Kommune gab es dazu am Montag trotz Anfrage nicht.
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