Görlitz
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Bürgermeister und Kliniken rufen zu Solidarität auf

Kurz vor Weihnachten wenden sich im Landkreis Görlitz mehrere Bürgermeister, Kliniken und Hochschule in einem offenen Brief an die Bevölkerung.

Von Daniela Pfeiffer
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Der Görlitzer OB Octavian Ursu (li.) tut im Kampf gegen die Pandemie, was er kann - sei es durch regelmäßige Videobotschaften oder indem er sich für einen eigenen Impfpunkt einsetzte, der Anfang Dezember im Werk I eröffnete werden konnte.
Der Görlitzer OB Octavian Ursu (li.) tut im Kampf gegen die Pandemie, was er kann - sei es durch regelmäßige Videobotschaften oder indem er sich für einen eigenen Impfpunkt einsetzte, der Anfang Dezember im Werk I eröffnete werden konnte. © Martin Schneider

Zwei Tage vor Weihnachten kommt ein offener Brief, der die Menschen im Landkreis Görlitz zur aktuellen Pandemielage anspricht. Unterzeichnet haben ihn die Stadtoberhäupter von Görlitz, Octavian Ursu, von Zittau, Thomas Zenker, von Weißwasser, Torsten Pötzsch, außerdem der Rektor der Hochschule Zittau-Görlitz, Prof. Alexander Kratzsch sowie Vertreter der Kliniken: Steffen Thiele vom Klinikum Oberlausitzer Bergland und Kreiskrankenhaus Weißwasser, Ines Hofmann vom Städtischen Klinikum Görlitz sowie Sven Heise, Lutz Möller und Daniela Kleeberg vom Malteser Krankenhaus St. Carolus in Görlitz.

Neben guten Wünschen für das Neue Jahr, wollen die Unterzeichner noch einmal auf die besondere Lage aufmerksam machen. Die eine Welle geht zu Ende, aber die nächste steht vor der Tür. In dem Schreiben heißt es unter anderem: „Deshalb erinnern wir auch daran: Vor genau einem Jahr erlangte unsere Region traurige Bekanntheit durch internationale Meldungen zu überlasteten Krankenhäusern und Krematorien. In beängstigender Geschwindigkeit überrollte uns das Infektionsgeschehen.“

Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker hat den offenen Brief unterzeichnet.
Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker hat den offenen Brief unterzeichnet. © Rafael Sampedro (Archiv)

Als endlich die Impfstoffe zur Verfügung standen, sei die Hoffnung gewachsen, die Pandemie-Einschränkungen hinter uns lassen zu können. „Heute wissen wir es leider besser. Die Impfstoffe sind wirksam, aber es gelang nicht, in der notwendigen Geschwindigkeit ausreichend Menschen zu impfen.“

Bei allem Verständnis für die Enttäuschung über erneute Einschränkungen und die Belastungen für jede Familie, jedes Unternehmen und jede Organisation, rufen die Verfasser des Briefes dazu auf, gerade jetzt zusammenzuhalten und solidarisch gegen die Pandemie zu kämpfen. „Wir tragen die temporären Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus aus Verantwortungsgefühl unseren Mitmenschen gegenüber mit – und bitten auch Sie alle darum.“ Dazu appellieren die Bürgermeister und Klinik-Vertreter, sich genau zum Pandemiegeschehen zu informieren – und zwar über seriöse Quellen.

Auch Torsten Pötzsch, das Stadtoberhaupt von Weißwasser, gehört zu den Unterzeichnern des offenen Briefes.
Auch Torsten Pötzsch, das Stadtoberhaupt von Weißwasser, gehört zu den Unterzeichnern des offenen Briefes. © Jens Trenkler

Von extremen Meinungen und Aktionen oder radikalen Protesten sollte man sich distanzieren. „Lassen Sie sich impfen, wenn es Ihnen gesundheitlich möglich ist. Entlasten Sie unsere Krankenhäuser und Ärzte, indem Sie Unfallrisiken meiden.“ Ausdrücklich wird in dem Brief allen gedankt, die in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen, bei Rettungsdiensten und Krankentransporten seit Monaten Unglaubliches leisten.