Trotz aller Vorschriften und spezieller Maßnahmen für Alten- und Pflegeheime gab es in vielen Einrichtungen in den vergangenen Wochen massenhafte Ausbrüche von Corona-Infektionen, die sehr folgenschwer sind. "In mehreren Heimen sind mehr als zwei Drittel aller Bewohner positiv getestet worden", erklärt Landrat Michael Geisler (CDU).
Viele Bewohner waren daraufhin schwer erkrankt und sind gestorben. Der Anteil der Senioren unter den Corona-Toten ist besonders hoch. "Da stellt sich schon die Frage, ob tatsächlich alle Maßnahmen auch umgesetzt wurden", sagte Geisler kürzlich in einer Ausschusssitzung des Kreistags.
Neuer Trend in der Corona-Ausbreitung
Das zu ermitteln, ist nun Sache der Staatsanwaltschaft Dresden. Der liegen inzwischen drei Anzeigen des Landkreises diesbezüglich vor. "Die angezeigten Sachverhalte werden derzeit untersucht. Im Hinblick auf die laufenden Prüfungen kann derzeit keine weitere Auskunft gegeben werden", erklärte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt auf Anfrage von Sächsische.de. Um welche Einrichtungen es sich konkret handelt, wurde auch vom Landratsamt bisher nicht genannt. In den vergangenen Wochen gab es insbesondere aus Freital Berichte, wonach das Landratsamt Pflegeheime auf die Einhaltung der Schutzmaßnahmen überprüft hat.
Zu Beginn der zweiten Corona-Welle dieses Jahres gehörten Heimbewohner und Pflegekräfte im Landkreis in der Mehrzahl zu den Infizierten. Der Anteil aller anderen Bevölkerungsschichten ist aber stark gestiegen. Pflegeheime machen jetzt noch etwa ein Drittel der Fälle aus. Es gibt einen neuen Trend, erklärte der Landrat. Zunehmend seien nun Schulen und Kindertagesstätten betroffen.
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