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Schnelltest-Ergebnisse bald auf dem Handy

Meißner Landrat wirbt bei Unternehmen und Verbänden, die Teststrategie des Landkreises zu unterstützen. Eine App und Testzentren sind der Schlüssel.

Von Martin Skurt
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Testambulanz im Elblandklinikikum Meißen: Die Schnelltest-Ergebnisse sollen künftig auf dem Smartphone abrufbar sein, wünscht sich Landrat Ralf Hänsel (parteilos).
Testambulanz im Elblandklinikikum Meißen: Die Schnelltest-Ergebnisse sollen künftig auf dem Smartphone abrufbar sein, wünscht sich Landrat Ralf Hänsel (parteilos). © Claudia Hübschmann

Meißen. Durch Schnell- und Selbsttests erlangen die Menschen in Sachsen aufgrund der neuen Corona-Schutz-Verordnung Freiheiten zurück, die es davor nur bei niedrigen Inzidenzen gab. Der Landkreis habe dafür vor geraumer Zeit schon eine Teststrategie entwickelt, teilte Landrat Ralf Hänsel (parteilos) am Donnerstag mit. Das Ziel: den Bürgern, Unternehmen, Dienstleistern, der Kultur-, Tourismus- und Freizeitbranche, dem Gastgewerbe sowie dem Handel Freiheiten und Schutz gleichermaßen zu ermöglichen.

Digitale Vernetzung aller Testzentren im Landkreis

Wesentliches Element der Teststrategie sei ein flächendeckendes Netz an Bürgerteststellen, die digital mit dem Gesundheitsamt vernetzt werden. "So können bei positiven Tests sofort die erforderlichen Schutzmaßnahmen sowie PCR-Tests veranlasst werden", erklärt Ralf Hänsel. Aktuell bieten laut der Internetseite des Landratsamtes 14 Einrichtungen kostenlose Schnelltests an.

Neue Testregelungen gelten zum Beispiel für Beschäftigte und Selbstständige mit direktem Kundenkontakt: Sie müssen sich statt bisher einmal nun zweimal in der Woche testen. Darüber hinaus sind die Arbeitgeber weiterhin verpflichtet, allen Beschäftigten, die am Arbeitsplatz präsent sind, ein Angebot für einen kostenlosen Selbsttest einmal in der Woche zu unterbreiten.

Ralf Hänsel begann seine Amtszeit Ende November, als die Infektionszahlen im Landkreis vergleichsweise hoch waren. Er verlangte vor Monaten schon eine Teststrategie für Sachsen, jetzt kann er sie im Landkreis umsetzen.
Ralf Hänsel begann seine Amtszeit Ende November, als die Infektionszahlen im Landkreis vergleichsweise hoch waren. Er verlangte vor Monaten schon eine Teststrategie für Sachsen, jetzt kann er sie im Landkreis umsetzen. © Claudia Hübschmann

Auch in anderen Unternehmen müssen sich Inhaber und Beschäftigte künftig zweimal wöchentlich testen lassen: in Betrieben für körpernahe Dienstleistungen wie Friseure, Fußpfleger oder Physiotherapeuten, Fahrschulen und Musikschulen. Deren Kunden und Besucher benötigen zudem jeweils einen tagesaktuellen Test.

Weiter möchte die Kreisbehörde auch Arbeitnehmern ermöglichen, ihre negativen Testergebnisse für zum Beispiel Freizeitaktivitäten zu nutzen, so der Landrat. "Hierfür ist es jedoch erforderlich, dass die in den Unternehmen und Betrieben durchgeführten Tests in die Gesamtkonzeption des Landkreises einfließen."

Eine neue Technik ermöglicht Lockdown-Lockerungen

Um das zu gewährleisten, gab es eine Videokonferenz mit den größten Unternehmen des Landkreises wie Feralpi, Koenig & Bauer, Kronospan, Porzellanmanufaktur Meißen, sowie mit Branchenverbänden wie der Industrie- und Handelskammer, dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, dem Einzelhandelsverband Sachsen, der Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft, dem Kreissportbund und dem Tourismusverband. Den Konferenzteilnehmern wurde die Testkonzeption und die vom Landkreis organisierte und finanzierte Software "Simba n³" vorgestellt, sagte Ralf Hänsel.

Diese würde den Unternehmen zum einen das Testprozedere erleichtern. Zum anderen erhalten die Getesteten ohne Wartezeit das Ergebnis auf ihr Smartphone und können dieses an anderer Stelle, zum Beispiel beim Friseur, vorzeigen. "Positive Testergebnisse werden ohne Zeitverzögerung an das Gesundheitsamt weitergeleitet", betonte der Meißner Landrat. Doch am wichtigsten sei, dass künftig mittels einer App mehr möglich sein werde, sobald es die Infektionszulage zulässt. Wann das sein wird, berät der Krisenstab des Kreises kommenden Dienstag.

Für Getestete ohne Smartphone könne das Testergebnis aber weiterhin ausgedruckt werden. Ralf Hänsel versicherte zudem, dass die Datenschutzbeauftragte des Landkreises von Anfang an in die Entwicklung der Software eingebunden gewesen wäre. Dadurch wären datenschutzrechtliche Belange vollumfänglich berücksichtigt.

"Ich hoffe sehr, dass möglichst viele Unternehmen und Betriebe unsere Teststrategie unterstützen", erklärt der Landrat. Um die neue Technick mit ihren Möglichkeiten auszunutzen, entscheide aber letztlich die Entwicklung der Infektionszahlen sowie die Belegung der Krankenhausbetten. Er hoffe, dass die Infektionslage eine baldige Umsetzung der Teststrategie zulasse.

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