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Jetzt hilft nur Optimismus

Noch drei Wochen Corona-Einschränkungen. Im November hat mancher gedacht, dass es nicht so schlimm werden wird. Unsere Lockdown-Kolumne.

Von Christoph Springer
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Nochmal drei Wochen durchhalten - so lautet der neue Lockdown-Befehl.
Nochmal drei Wochen durchhalten - so lautet der neue Lockdown-Befehl. © Kira Hofmann/dpa/SZ

Dresden. Schon am Anfang ging es um das Ende. Optimismus war das Thema. Seit zwei Wochen hatte damals die "Neustädter Winter Hütt´n" geöffnet. Jener sagenhafte Treffpunkt mitten im sogenannten Szeneviertel, der in der Vorweihnachtszeit eine nahezu magische Anziehungskraft auf die Neustädter und die Besucher des Viertels ausübt.

Glühwein spielt dabei eine Rolle, genauso aber die Gelegenheit für intensive Gespräche, die Aussicht, überraschend auf Bekannte zu stoßen, und die Aussicht an sich. Denn es geht auch um Sehen und gesehen werden.

Mein letztes Bier vor dem Lockdown

Das war Anfang November. Der Abend war ungewöhnlich warm für den Spätherbst, natürlich gab es schon seit Wochen Glühwein, ich habe aber trotzdem ein Bier geordert. Es war das letzte vor dem Lockdown. Damals ging es noch um den Lockdown light, eine überschaubare Zeit mit ertragbaren Einschränkungen.

Ich hatte die erste Lockdown-Kolumne geschrieben. Mit dem Wissen, dass die bevorstehende Corona-Schutz-Zeit nicht leicht werden würde. Und in der Meinung, dass schon am Anfang das Ende dieser Zeit in Sicht ist. Weit gefehlt.

Es kam der harte Lockdown, dann dessen erste Verlängerung, dann kamen die Sonderregeln für Weihnachten und Silvester, dann wieder eine Verlängerung. Und so ging es immer weiter. Und nun noch eine Verlängerung, nochmal drei Wochen mehr mit Kontaktbeschränkungen, geschlossenen Geschäften und Kultur-Verbot.

Kneipenkultur ist auch nicht erlaubt. Ein Bier mit Freunden? Keine Chance. Zu Hause nicht, weil ja nur eine und bestenfalls immer dieselbe Person zu Besuch kommen darf. Ein Bier draußen geht gleich gar nicht, denn es gilt weiter das Alkoholverbot auf der Straße, zumindest in Alt- und Neustadt.

Merkel-Satz gilt mehr als je zuvor

Also bleibt wieder nur Optimismus. Zweckoptimismus! Der Zweck ist, einigermaßen vernünftig nun noch drei weitere Wochen Lockdown durchzustehen. Ohne Optimismus geht das nicht. Ich habe die Hoffnung, dass es auch für drei weitere Wochen mit harten Einschränkungen genug Kolumnen-Themen gibt, ich gehe auch das optimistisch an.

Eine Kollegin hat im Januar eine Kolumne über Lockdown-Projekte geschrieben, die gescheitert sind, weil ihr das nötige Durchhaltevermögen fehlte. Auch sie kann optimistisch sein, sie hat noch einmal Zeit bekommen, für diese bisher gescheiterten Vorhaben.

Wir schaffen das. Das ist abgedroschen, aber der Kanzlerin-Satz gilt nun mehr denn je auch für den Februar und den halben März. Gehen wir es optimistisch an.

An dieser Stelle schreiben Redakteure der Dresdner Stadtredaktionen aus ganz persönlicher Sicht über Gedanken, Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Alltag im Lockdown.

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