Meißner Landrat positiv auf Corona getestet

Meißen. Den Besuch der neuen Schnelltest-Ambulanz am Meißner Elblandklinikum wird Landrat Ralf Hänsel (parteilos) so schnell nicht vergessen. Er hatte Glück im Unglück. Als er am Mittwoch gegen Mittag die Einrichtung als einer der ersten Besucher in Augenschein nahm, fragte ihn eine Schwester. "Wollen Sie nicht auch einmal einen Schnelltest probieren?" Der zeigte sofort ein positives Ergebnis an. Ein nachfolgender Schnell-PCR-Test war ebenfalls positiv und der endgültige normale PCR-Test später auch.
Landrat Ralf Hänsel ist noch symptomfrei. Es geht ihm gut. Da die Infektion bei ihm aber ganz am Anfang ist, sind Symptome noch möglich, haben ihm die Ärzte erklärt. Hänsel muss mit seiner gesamten Familie voraussichtlich für zwei Wochen in Quarantäne bleiben. "Es ist ein Glück, dass ich den Test gleich gemacht habe. So ist wenigstens kein weiterer Schaden entstanden", sagte Hänsel sächsische.de. Wo er sich angesteckt hat, kann er nicht sagen. "Private Kontakte außerhalb der Familie hatte ich nicht." Eine Impfung gegen Corona hatte der Landrat nicht erhalten, weil er noch nicht an der Reihe ist. Offen ist, ob bei ihm bereits eine Infektion mit einer der Mutationen vorliegt.
Die Arbeit als Landrat führt er im Moment über Telefon und Videokonferenzen von zu Hause aus fort. Für Unterschriften und wichtige Papiere wird ein kontaktfreier Post-Shuttle eingesetzt. "Zum Glück ist mein Fahrer negativ getestet", sagte Hänsel. Die Versorgung der Familie ist ebenfalls organisiert.

Die Ermittlung der Kontakte des Landrats durch das Gesundheitsamt ist angelaufen. Die beiden Beigeordneten, als Vertreter des Landrates, haben am Montag mit ihm gemeinsam an einer Sitzung des Ältestenrates teilgenommen, bei der jedoch alle Teilnehmer eine Maske getragen haben, teilte das Landratsamt am Donnerstag mit. Beim Sprechen dürfen die Sitzungsteilnehmer aber die Maske abnehmen. Landrat Ralf Hänsel hat in seiner Funktion als Sitzungsleiter für längere Ausführungen keine Mund-Nase-Bedeckung getragen. Die beiden rechts und links vom ihm platzierten Beigeordneten waren daher möglicherweise einer höheren Gefährdung durch Aerosolausstoßung ausgesetzt, so das Landratsamt.
Daher wurde eine Sitzung des Verwaltungsausschusses am heutigen Donnerstag abgesagt. Auch auf weitere Präsenztermine und Veranstaltungen des Landkreises soll zunächst verzichtet werden, bis sichergestellt werden kann, dass keine weiteren Ansteckungen erfolgt sind.
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