Mittelsachsen: Corona-Patienten werden jünger

Mittweida. Seit einiger Zeit liegt die Zahl der Personen, die mit einer Corona-Erkrankung in einem der mittelsächsischen Krankenhäuser behandelt werden müssen, im niedrigen zweistelligen Bereich. Im vergangenen Jahr waren es zeitweise mehr als 160. Das Klinikum Mittweida zieht eine Bilanz und einen Vergleich mit dem ersten Corona-Jahr 2020.
Im Jahr 2021 wurden im Klinikum Mittweida insgesamt 539 Patienten im Alter zwischen Null und 104 Jahren stationär an Covid-19 behandelt, davon 274 männliche und 265 weibliche. 88 Prozent der Patienten waren über 50 Jahre alt, 34 Prozent über 80 Jahre.
„Anders als zu Beginn der Pandemie mussten im vergangenen Jahr mehr jüngere Covid-Patienten stationär oder intensivmedizinisch behandelt werden, was unter anderem mit sehr langen Aufenthalten auf der Intensivstation (ITS) oder im Krankenhaus einherging“, erklärt Ines Schreiber, Sprecherin der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH.
Durchschnittlich liegen Covid-Patienten etwa drei bis sechs Wochen auf der ITS, beziehungsweise ein bis zwei Wochen auf der Normalstation.
Sterberate ist gesunken
Im Jahr 2020 wurden in Mittweida 197 Patienten im Alter zwischen 22 und 99 Jahren stationär mit Covid behandelt, davon 91 Männer und 106 Frauen. 95 Prozent der Patienten waren älter als 50 Jahre, 47 Prozent über 80 Jahre.
„Die Sterberate lag 2021 deutlich unter der von 2020“, sagt Ines Schreiber. Im vergangenen Jahr sind 112, das heißt 21 Prozent der Patienten verstorben, 2020 waren es noch 30 Prozent.
Die erste Patientin im Alter von 89 Jahre wurde am 19. März 2020 im Klinikum Mittweida aufgenommen und wurde 49 Tage stationär versorgt. Sie konnte genesen wieder entlassen werden.
„Zum Höhepunkt der zweiten Welle im Dezember 2020 waren in unserem Haus mehr als 60 Corona-Patienten gleichzeitig in Behandlung. Das hat auch unser Personal an seine Grenzen gebracht“, teilt die Sprecherin mit.
An der Behandlung von Covid-Patienten waren und sind ein Großteil der Mitarbeiter beteiligt, insbesondere Ärzte und Pflegekräfte auf zwei Stationen. Zu Spitzenzeiten waren das eine voll belegte Corona-Station und zusätzlich ein Verdachtsbereich. Auch für Mitarbeiter der ITS, der Notfallambulanz sowie aus den Bereichen Service und Reinigung ist die Corona-Situation in der Klinik eine besondere Herausforderung.
OP-Programm gesichert
Für die Behandlung von Corona-Patienten und Verdachtsfällen steht auch weiterhin ein räumlich abgetrennter Bereich mit bis zu 16 Betten auf einer Normalstation zur Verfügung. Wenn nötig kann dieser auf die gesamte Station mit 44 Betten ausgeweitet werden.
Auf der Intensivstation stehen bis zu acht Betten zur Verfügung. „Die aktuelle Situation ist jedoch deutlich beruhigt mit weniger als fünf bis sieben Patienten, vorrangig auf der Normalstation“, sagt Ines Schreiber.
Für die stationäre Patientenversorgung und das klinische Behandlungsspektrum, inklusive des OP-Programms, bestehen derzeit kaum noch Einschränkungen, das heißt, für alle Patienten mit einer Krankenhauseinweisung sowie Notfallpatienten ist die Behandlung im Klinikum Mittweida sichergestellt.