Neustadt: Dem Skilift droht das Aus

Die Skisaison 2019/2020 dauerte gerade mal fünf Tage. Und die aktuelle Wintersportsaison ist bekanntlich abgesagt. Beim Skiclub Rugiswalde herrscht Krisenstimmung. Schließlich bewirtschaften die Mitglieder die Wintersportanlage, welche sich im Eigentum der Stadt Neustadt befindet. Und das bereits seit 2007. Darüber gibt es einen Nutzungsvertrag. Damit hat sich Verein verpflichtet, die Anlage nicht nur zu betreiben, sondern ganzjährig zu pflegen.
Für den gesamten Ausbau und die Rekonstruktion der Sport- und Freizeitanlage wurden Fördermittel in Anspruch genommen. Deren Zweckbindungsfrist endet am 30. September 2033. Bis dahin ist der Verein gezwungen, die Skisportanlage saisonal und das Mehrzweckgebäude ganzjährig zu betreiben. Doch nicht mal das ist für den Verein realisierbar, Veranstaltungen oder Familienfeiern müssen ja auch ausfallen. Hält der Verein die Verpflichtungen nicht ein, drohen Sanktionen oder im schlimmsten Fall müssen die Fördermittel zurückgezahlt werden. Das wäre jedoch ebenfalls unmöglich.
Neustadt gewährt ein Darlehen
Der Skiclub informierte die Stadt Neustadt bereits im Juni letzten Jahres über die katastrophale Situation. Dann wurde endgültig die Reißleine gezogen. Der Skiclub wollte den Vertrag mit der Stadt Neustadt kündigen. In dem Fall hätte die Liftanlage nicht nur coronabedingt, sondern auf Dauer still gestanden. Das wollte man in der Stadtverwaltung auf gar keinen Fall. Es folgten Gespräche mit den Vereinsmitgliedern. Schnell stand fest: Ohne einen kräftigen Zuschuss wird der Verein den Sport- und Freizeitkomplex nicht weiter betreiben. Ein entsprechender Antrag wurde bei der Stadtverwaltung Neustadt gestellt.
Inzwischen hat sich die Situation leicht entspannt. Die Stadt Neustadt hat dem Skiclub Rugiswalde einen rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 74.500 Euro gewährt, damit dieser den finanziellen Engpass überbrücken kann. Das Darlehen muss bis zum 31. März 2023 zurückgezahlt werden.