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Was wird aus den Impfzentren in Sachsen?

Zehntausende neuer Termine wurden binnen 24 Stunden vergeben. Die Nachfrage ist riesig. Dennoch ist die Zukunft der Impfzentren ungewiss.

Von Karin Schlottmann
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Die Impfzentren in Sachsen stoßen auf hohe Akzeptanz bei den Bürgern. Foto: Norbert Millauer
Die Impfzentren in Sachsen stoßen auf hohe Akzeptanz bei den Bürgern. Foto: Norbert Millauer © Norbert Millauer

Dresden. Die Impfzentren in Sachsen sind bis Mitte Mai nahezu ausgelastet. Nur noch vereinzelt könnten neue Erstimpfungstermine angeboten werden, teilte das Deutsche Rote Kreuz am Freitag mit. Bis zum 16. Mai seien insgesamt fast 300.000 Erst- und Zweitimpfungen geplant. Termine in den 33 mobilen Impfteams, die in Pflegeeinrichtungen, Gemeinden und Firmen der Kritischen Infrastruktur im Einsatz sind, seien hier nicht eingerechnet, sagte DRK-Sprecher Kai Kranich.

Vorigen Mittwochabend hatte das DRK einen neuen Schwung an Terminen in das Impfportal eingestellt. Sie waren binnen 24 Stunden vergeben. 54.000 Impfwillige haben sich den Angaben zufolge neu registriert. Bei der Telefon-Hotline gingen über 200.000 Anrufe ein, das Onlinebuchungsportal verzeichnete rund 922.000 Besucher.

Kranich sagte, das Buchungssystem könne binnen Stunden eine hohe Nachfrage verarbeiten. "Es zeigt sich, dass die Impfzentren auf eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stoßen und sich weiterhin viele Bürger impfen lassen wollen."

Wie es mit den Impfzentren weiter geht, ist unterdessen noch offen. Das Kabinett will am Dienstag über die künftige Struktur der Impfkampagne in Sachsen entscheiden. Erst vor drei Tagen hat die Landesregierung mit der Prioritätengruppe 3 einer weiteren größeren Bevölkerungsgruppe die Möglichkeit gegeben, sich immunisieren zu lassen. Der Andrang wird deshalb groß bleiben.

Impfzentren vorerst nur bis 30. Juni in Betrieb

Die 13 Impfzentren sind nach dem derzeit geltenden Konzept vorerst nur bis 30. Juni in Betrieb. Ob und welche Impfzentren auch nach dem 1. Juli in Betrieb sind und wie es mit den mobilen Impfteams weitergeht, ist derzeit offen. Auch Betriebsärzte und medizinische Versorgungszentren sollen im Sommer impfen.

Wenn wie geplant nur noch die DRK-Einrichtungen in den drei Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz weiter arbeiten sollen, müssen die Impfwilligen aus den übrigen Regionen weitere Wege in Kauf nehmen oder sich darauf verlassen, bei einem niedergelassenen Arzt einen Termin zu bekommen. Dort wird allerdings an den Wochenende so gut wie nicht gearbeitet, die Terminvergabe funktioniert in der Regel nur über das Telefon. Das Kabinett wird bei dem neuen Konzept auch berücksichtigen müssen, dass nicht alle Impfwilligen einen festen Hausarzt haben. Diese Gruppe hat deshalb bei der Terminvergabe unter Umständen das Nachsehen.