Insolvenzverwalter Rainer Bähr macht seine Hausaufgaben. Der Betrieb bei der Kunststofftechnik in Pirna läuft sehr gut, sagt er. Bähr verhandelt mit mehreren Kaufinteressenten und ist auch da zufrieden. Im Oktober ging er noch davon aus, die Firma vielleicht noch dieses Jahr verkaufen zu können. Doch wieder bremst Corona.
Im Frühjahr war Corona zu hundert Prozent schuld an der Insolvenz, sagte er damals. Nun kommt - nicht nur der KTSN - wieder Corona in die Quere. Wer die KTSN mit Standorten in Pirna, Polen und Mexico kaufen will, will sich vorher ansehen, wofür er da sein Geld ausgibt. In Videokonferenzen gehe das nur sehr bedingt, sagt Bähr. Die fehlenden Möglichkeiten, sich einen persönlichen Eindruck vor Ort verschaffen zu können, verzögern nun den Verkaufsprozess. Seit 2007 führt der indische Minda-Konzern das Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern.
Die größte Sorge aktuell ist die vor einer coronabedingten Betriebsschließung, auch wenn nur zeitweise, würde sie Bähr in seinen Bemühungen zurückwerfen. Trotz allem hofft er, Ende Januar einen Schritt weiter zu sein.
Kampf auch bei Druckguss Dohna
Auch bei Druckguss Dohna, der zweiten seit Frühjahr insolventen Firma in der Region, kämpft der Insolvenzverwalter um die Zukunft. Bereits im November kündigte er Entlassungen an und sah erneute Schwierigkeiten. Für Veritas mit Standorten in Langburkersdorf und Polenz wurde eine Lösung zum Jahreswechsel angekündigt. Alle drei sind Autozulieferer, bei denen der Wandel der Branche mit der Frühjahrs-Coronawelle zusammentrafen. Was der erneute Lockdown und alles, was damit zusammenhängt, für konkrete Auswirkungen hat, ist noch nicht absehbar.
Mehr Nachrichten aus Pirna, Dohna und Neustadt lesen Sie hier.
Den täglichen kostenlosen Newsletter können Sie hier bestellen.