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Radfahrtag in Waldheim macht Teilnehmer glücklich

Die Aktion von Pfarrer Richber kommt prima an. Sie bringt nach coronabedingten Abstrichen ein Stück Normalität zurück.

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Der zehnjährige Felix aus Schildau geht beim Waldheimer Fahrradtag mit auf Tour. Den Organisator, Pfarrer Reinald Richber (rechts), freut die gute Resonanz.
Der zehnjährige Felix aus Schildau geht beim Waldheimer Fahrradtag mit auf Tour. Den Organisator, Pfarrer Reinald Richber (rechts), freut die gute Resonanz. © Lars Halbauer

Von Lars Halbauer

Waldheim. Gut 30 Fahrradfreunde sind dem Aufruf von Pfarrer Reinald Richber gefolgt und am Sonntag auf ihre Drahtesel gestiegen. Diese waren – angefangen vom alten Klapprad über eine Tret-Harley bis hin zu modernsten E-Bikes – sehr verschieden. Nach kräftigen Regengüssen stellte sich kurz die Frage, ob es überhaupt losgehen soll. Aber der Pfarrer als Organisator hat offensichtlich einen guten Draht zu Petrus.

Mittlerweile seit 2014 lädt Richber zu einer Radtour ein, für die es inzwischen schon eine Fangemeinde gibt. Doch ehe es in diesem Jahr losgehen kann, muss getestet und überprüft werden, wer geimpft, wer genesen ist. Für die Tests öffnet das Team der Löwenapotheke extra die Räume in Bergmanns Hof, in denen es sonst nur wochentags auf das Coronavirus testet.

Sicherheit mit technischen Finessen

Einer der Fans ist Waldheims Altbürgermeister Steffen Blech: „Ich war schon bei der ersten Tour dabei und danach jedes Jahr.“ Stolz zeigt er seinen Multifunktionshelm, den er vom Lenker aus mit Blinker, Telefonfunktion und Warnzeichen ansteuern kann. Sicherheit geht alle an.

Die meisten Teilnehmer waren ebenfalls mit einem Fahrradhelm ausgestattet. Das ist fast so selbstverständlich wie funktionierende Bremsen. Kurz vor der Abfahrt wurden noch einmal die Reifen und der Luftdruck geprüft. Bei Coras Fahrrad musste Papa Martin Hahn etwas nachjustieren.

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Er selbst ist mit einer selbst gebauten Tret-Harley vorgefahren: „Damit lässt es sich gemütlich fahren, und das wollen wir ja heute auch. Bergauf muss ich allerdings schieben. Bei 30 Kilo Eigengewicht des Mobils sind mir gerade Strecken eigentlich lieber.“ Cora und er berichten, dass beide gern Fahrrad fahren, sie sich deshalb der Aktion anschließen: „Wir kennen hier noch nicht so viele Leute, aber das wird schon.“

Martin Hahn pumpt noch mal Luft auf dem Rad seiner Tochter Cora auf. Die darf derweil auf der Tret-Harley Platz nehmen, mit der ihr Vater dann unterwegs sein wird.
Martin Hahn pumpt noch mal Luft auf dem Rad seiner Tochter Cora auf. Die darf derweil auf der Tret-Harley Platz nehmen, mit der ihr Vater dann unterwegs sein wird. © Lars Halbauer
Melanie Pönitz vom Team der Löwenapotheke hat die Teilnehmer bei Bedarf vorweg getestet. Denn mitradeln darf nur, wer negativ, geimpft oder genesen ist.
Melanie Pönitz vom Team der Löwenapotheke hat die Teilnehmer bei Bedarf vorweg getestet. Denn mitradeln darf nur, wer negativ, geimpft oder genesen ist. © Lars Halbauer
Cailin aus Hartha war mit ihrem Mini-E-Bike dabei. Wieder zuhause angekommen, standen knapp 40 Kilometer auf dem Tageszähler.
Cailin aus Hartha war mit ihrem Mini-E-Bike dabei. Wieder zuhause angekommen, standen knapp 40 Kilometer auf dem Tageszähler. © Lars Halbauer

Der wohl älteste Teilnehmer ist Heinz Faulwasser aus Waldheim. „Sonst habe ich auch ein E-Bike. Da schafft man wirklich große Touren, und mit 75 freuen sich die Knochen, wenn sie geschont werden. Heute hab ich aber mein Fahrrad ohne Motor dabei, damit es fair für die anderen ist,“ schmunzelt Faulwasser.

Der zweijährige Sam darf in den Kindersitz und ist so wahrscheinlich am entspanntesten unterwegs. Sein Bruder Tom und die Eltern schalten ihre modernen E-Bikes an: „In Waldheim muss man ja in alle Richtungen immer erstmal nach oben, da ist die elektrische Unterstützung prima. Und es ist toll, dass wir endlich mal wieder unter Menschen zu kommen.“ Die Radtour sei als Familienausflug einfach perfekt.

Der zehnjährige Felix aus Schildau bestreitet die Tour mit seiner Oma aus Waldheim. Die ist begeistert: „Einmal mag ich das Radfahren, und dann ist das Gemeinsame mit den Leuten toll.“ Das ist die Meinung der meisten Teilnehmer: Endlich mal wieder Normalität erleben und in Gemeinschaft sein.

Um 9 Uhr war Aufbruch und es ging über Gebersbach, die Kaiserburg, nach Ziegra und Knobelsdorf. Dort hatte der Ortsausschuss der Kirchengemeinde einen Imbiss vorbereitet, der Pfarrer hielt eine Friedensandacht. Über Otzdorf erreichten die Radler dann wieder ihren Ausgangspunkt.