Der Freistaat hat die gemeindegenaue Corona-Statistik auf seiner Internetseite fortgeschrieben und dabei offenkundig Fehler vom Donnerstag korrigiert. SZ und sächsische.de hatten darauf hingewiesen, ohne dass das Sozialministerium noch am Donnerstag darauf reagierte. Nach den neuesten Daten weist die Stadt Görlitz nun wieder eine 7-Tage-Inzidenz von 41 (nach 102 am Donnerstag) und die Stadt Weißwasser bei einem Fall in sieben Tagen von 6 (nach 82 tags zuvor) auf.
Die tägliche Statistik des Landkreises Görlitz ist da verlässlicher - obwohl auch da Korrekturen hin und wieder nötig sind. Doch Landrat Bernd Lange sieht die Lage am besten durch die Daten des Kreis-Gesundheitsamtes beschrieben. Und die zeichnen am Freitagmittag folgendes Bild: Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 70 Fällen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen. Labore und Praxen meldeten dem Gesundheitsamt bis Donnerstagabend 25 Neuinfektionen, darunter zwei Kinder. Am Freitag vor einer Woche waren es 41 neue Fälle, die Inzidenz lag bei 97.
Streit um Computer-Erfassungsprogramme
Auch den Zahlen des Berliner Robert-Koch-Instituts von Freitagfrüh zufolge geht die Pandemie im Kreis Görlitz zurück. Die Berliner Behörde berechnete die 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis Görlitz mit 56. Als Grund für die Diskrepanzen zwischen den Daten von Kreis und RKI wird der unterschiedliche Zeitpunkt der Auswertung genannt. Entscheidend für Lockerungen nach der Corona-Verordnung Sachsens sind die Zahlen des RKI.
Um die Datenarbeit auf eine gemeinsame Grundlage zu stellen, hatten die Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin jüngst beschlossen, zum 1. März in allen Gesundheitsämtern bundesweit das Datenprogramm Sormas einzuführen und mit ihm zu arbeiten. Dadurch würden auch die Zahlen zwischen Kreis und RKI einheitlich sein. Landrat Lange lehnt aber die Einführung bislang mit dem Hinweis auf die hohe Belastung seines Personals durch die Pandemie ab, zudem gebe es weitere technische Probleme mit dem Sormas-Programm.
Infektionszahlen so tief wie zuletzt am 21. Oktober
Das Tempo der Pandemie hat jetzt einen Stand wie zuletzt am 21. Oktober 2020 erreicht. Damals lag die Inzidenz nach Berechnung des Kreises bei 72, es gab 57 neue Fälle an jenem Tag mitten in den Herbstferien.
Ein Blick auf die gesamten Infektionsfälle zeigt, wie dynamisch sich die Pandemie seitdem entwickelt hat. Hatten sich am 21. Oktober erst 695 Einwohner im Kreis seit Mitte März mit dem Coronavirus infiziert, sind es jetzt 14.653 Menschen.
Auf den Stationen der Krankenhäuser wurden am Freitag noch 89 Menschen behandelt, 15 von ihnen benötigen eine intensivmedizinische Behandlung, vier wurden beatmet.
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