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Sachsens DRK muss Zehntausende Impfdosen wegwerfen

Kaum jemand will sich noch impfen lassen - dabei ist nicht mal die Hälfte der Sachsen geboostert. Doch auch Impfstoffe haben eine begrenzte Haltbarkeit.

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© dpa/Helmut Fricke

Dresden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Sachsen hat seit Anfang des Jahres etwa 94.000 Corona-Impfdosen wegwerfen müssen. Bisher sei es gut gelungen, die Entsorgung so gering wie möglich zu halten, teilte ein DRK-Sprecher auf Anfrage mit. Die stark sinkende Nachfrage nach Corona-Impfungen stelle das DRK jedoch vor Herausforderungen.

Bei gut zwei Dritteln der Dosen (64.000) sei die Haltbarkeit abgelaufen gewesen, teilte das DRK mit. Bei den restlichen rund 30.000 Dosen handele es sich überwiegend um Impfstoff, der in Ampullen ungenutzt geblieben sei. "Die Impfampullen haben, sobald einmal angestochen, nur noch eine sehr begrenzte Haltbarkeit von einigen Stunden", teilte ein Sprecher zur Erklärung mit. Es sei deshalb problematisch, wenn in diesem relativ kurzen Zeitfenster kein weiterer Bedarf an einer Impfung bestehe und der Rest der Ampulle ungenutzt bleibe.

Die Hilfsorganisation ist für die Impfstofflogistik der staatlichen Impfangebote zuständig. Dabei agiere das DRK als "Auffang-Impfinfrastruktur", betonte der Sprecher. So übernehme die Organisation Impfstoff unter anderem von Krankenhäusern oder Landkreisen, die diesen nicht verabreichen konnten. Diese Dosen hätten dann nur eine sehr kurze verbleibende Haltbarkeit. Unklar ist, wie viele Impfdosen die Krankenhäuser, kommunalen Stellen und Arztpraxen wegwerfen mussten.

In der vergangenen Woche hatten sich in den Impfstellen des DRK nur rund 1.932 Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. Insgesamt sind in Sachsen laut Angaben des Gesundheitsministeriums 64,6 Prozent der Menschen grundimmunisiert. 48,5 Prozent haben Auffrischungsimpfungen erhalten. (dpa)