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Sachsens Kliniken fahren OP-Betrieb hoch

Wegen der Corona-Patienten sagten viele Krankenhäuser in Sachsen Eingriffe ab. Jetzt wird der Betrieb wieder hochgefahren - mit Folgen.

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Wer eine neue Hüfte oder ein neues Knie benötigte, musste in den vergangenen Monaten oft auf die OP warten.
Wer eine neue Hüfte oder ein neues Knie benötigte, musste in den vergangenen Monaten oft auf die OP warten. © Sven Hoppe/dpa (Symbolbild)

Angesichts sinkender Corona-Patientenzahlen auf den Intensivstationen fahren die sächsischen Krankenhäuser ihr OP-Programm wieder hoch. Viele Kliniken hatten planbare Operationen in den ersten Monaten dieses Jahres eingeschränkt, um Personal und Betten für Corona-Patienten freizuhalten, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter großen Kliniken ergeben hat.

Das Uniklinikum Leipzig (UKL) etwa ist laut eigenen Angaben erst seit Mitte Juni im Regelbetrieb und nutzt seine OP-Kapazität wieder voll aus. "In der Zeit der maximalen Reduktion über den Jahreswechsel lagen wir bei 60 Prozent der OP-Kapazitäten", sagte eine Sprecherin der Klinik. Im ersten Lockdown zwischen März und Mai 2020 sowie zwischen November 2020 und Juni dieses Jahres wurden demnach die Operationen eingeschränkt. Betroffen waren etwa plastische und Gelenkersatz-Operationen.

Am Klinikum Sankt Georg in Leipzig fanden zeitweise nur noch alle dringenden und lebensnotwendigen Eingriffe wie Krebsbehandlungen, Notfälle oder Kaiserschnitte statt. "Die Patienten warten darauf und sind erleichtert, dass ihnen nun geholfen werden kann", sagte eine Sprecherin. Vom Universitätsklinikum Dresden heißt es, dass seit dem Frühjahr wieder mehr Operationen durchgeführt würden. Die Zahl richte sich nach den vorhandenen OP- und Personalkapazitäten und bewege sich aktuell im normalen Durchschnitt. Auch der Bedarf an Blutkonserven sei im üblichen Rahmen.

Blutkonserven werden in Chemnitz knapp

Am Klinikum Chemnitz spürt man dagegen zunehmend Knappheit an Blutprodukten. Der Bedarf sei gerade noch gedeckt. "Jedoch ist die Beschaffung merklich erschwert, weil aus Sorge vor Covid-19-Ansteckung in den vergangenen Monaten nicht so viele Menschen zur Blutspende gegangen sind wie in Vor-Corona-Zeiten", heißt es dort.

Besser hat es die Uniklinik Leipzig: "Wir sind dank des großen Engagements unseres Instituts für Transfusionsmedizin mit einer eigenen Blutspende ausreichend mit Blutkonserven versorgt und mussten bisher keine Operationen aufgrund von Engpässen absagen", sagte eine Sprecherin.

Das Krankenhaus erhalte aber viele Anfragen aus anderen Bundesländern und müsse dann Absagen erteilen - "da unser Vorrat an Blutkonserven derzeit nicht weit über die Absicherungen unserer eigenen Bedarfe hinausreicht."

Auch der Blutspendedienst Nord-Ost des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) erhält laut Angaben einer Sprecherin mehr Anfragen: "Gerade in der zweiten Juni-Hälfte haben wir noch mal einen Anstieg registriert", sagte sie und appellierte an die Menschen in Sachsen: "Wer gesund ist, sollte am besten noch vor seinem Urlaub Blut spenden gehen und damit den kranken Mitmenschen zu Hause einen Gefallen tun." (dpa)