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Sachsens Krankenhaus-Chef für Quarantäne-Ende

Corona spielt bei den Patienten in Sachsens Kliniken derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Anders ist die Situation allerdings beim Personal.

Von Stephanie Wesely
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Schluss mit der Isolation?
Schluss mit der Isolation? © Sebastian Gollnow/dpa

In Sachsens Krankenhäusern werden derzeit viele Patienten mit Atemwegsinfektionen behandelt, zum Beispiel mit Grippe. „Wir sehen auch häufig Komplikationen wie Lungenentzündungen“, sagte Stefan Helm, Chef der Krankenhausgesellschaft Sachsen am Mittwoch in Dresden. Corona hingegen spiele derzeit nur eine untergeordnete Rolle – zumindest bei den Patienten.

Anders ist die Situation beim Personal. Etwa ein Viertel der Ärzte und Pflegekräfte fällt aus. „Zum Teil sind sie selbst erkrankt, oder sie müssen sich aufgrund eines positiven Corona-Befundes fünf Tage in Quarantäne begeben“, so Helm. Es würde den Krankenhäusern helfen, wenn bei symptomlosen Corona-positiven Beschäftigten auf eine Quarantäne verzichtet würde. In anderen Bundesländern sei dies bereits der Fall.

Mit der Einhaltung von Hygienemaßnahmen könne die Sicherheit gewährleistet werden. Verschärft wird die Personalsituation laut Helm dadurch, dass viele Beschäftigte, vor allem aus sensiblen Bereichen, nach den Strapazen der Corona-Jahre kräftemäßig am Ende sind. Sie fielen dann meist über einen längeren Zeitraum aus.

Auch wirtschaftlich ist die Situation angespannt. Energiekrise und Inflation haben die Krankenhäuser zusätzlich in Finanznot gebracht. „Wir hoffen, dass die vom Bund angekündigten 400 Millionen Euro für Sachsens Kliniken schnell kommen“, so Helm.

Dabei handele es sich aber nur um eine Einmalzahlung. „Die Krankenhäuser brauchen Planungssicherheit.“ Ohne feste finanzielle Zusagen sei mindestens ein Drittel insolvenzgefährdet. (rnw)