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SOE: Campingplatzbetreiber warnen

Sich irgendwohin stellen ist aus vielen Gründen verboten. Für Gäste und Betreiber gibt es aus deren Sicht nur eine Lösung. Manche Verzweifelte sehen noch eine.

Von Heike Sabel
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Erlaubt, gewünscht, verboten: Wohnmobilisten und Platzbetreiber in der Krise.
Erlaubt, gewünscht, verboten: Wohnmobilisten und Platzbetreiber in der Krise. © Daniel Schäfer

Ein paar warme Tage, ein Feiertag und bald Pfingsten: Die Mischung bedeutet nicht nur Freizeit und Freude, sondern auch Stress und Sorgen. Für Wohnmobilisten und für Campingplatzbetreiber. Für die Ersten, weil sie keinen Platz finden und wenn, dann könnte er verboten sein, für die Zweiten, weil sie zwar Platz haben, aber nicht öffnen dürfen. "Wir haben den Eindruck, dass sich die Lage langsam immer mehr zuspitzt", sagt Uwe Kleebaum im Namen der Interessengemeinschaft Campingplatzbetreiber, die sich jetzt im Landkreis gegründet hat. Mehr und mehr fühlen sie sich zwischen den Wohnmobil-Urlaubern und der Politik stehend.

Verstöße gleich gegen mehrere Gesetze

Fakt ist, wir haben eine Pandemie, sagt Kleebaum. Das heißt, jegliche touristische Unternehmung mit einer Übernachtung ist verboten. Wer sich unter diesen Bedingungen irgendwo mit seinem Wohnmobil hinstelle, verstoße eindeutig gegen das Infektionsschutzgesetz und gleich noch gegen eine Handvoll weitere Gesetze. Die Campingplatzbetreiber nennen unter anderem das Naturschutzgesetz, die Sächsische Bauordnung und die Kurtaxe-Erhebungen der Kommunen als Beispiele. Erst ab einem stabilen Inzidenzwert von hundert wäre es überhaupt wieder möglich.

Jeder Campingplatz ein Testzentrum?

"Die Gäste sind da und werden noch zahlreicher kommen", sind sich die Betreiber sicher. "Und wir wissen langsam nicht mehr, wie wir uns wehren können." Es könne ja nicht sein, dass man abends aufbrechen muss, um die "schwarzen Schafe" zu finden und anzuzeigen, weil abends und am Wochenende kaum ein Ordnungsamt käme. Dazu kommt die Sorge, wenn sich dieses oder jene Plätzchen erst einmal herumgesprochen habe, stehen die Wohnmobile dann dort auch, wenn die Plätze wieder öffnen dürfen.

Es bleibt deshalb aus Sicht der Interessengemeinschaft bei der einzig möglichen sofortigen Lösung, dem Öffnen der Plätze, gern mit Auflagen und Hygienekonzept. Einige Betreiber von Campingplätzen seien schon so verzweifelt, dass sie überlegen, eine Teststation bei sich zu installieren.

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