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Scholz kontert Söders Schlumpf-Kritik

Bei der Bund-Länder-Schalte blaffte Bayerns Ministerpräsident den Vizekanzler an, er solle "nicht so schlumpfig herumgrinsen". Scholz fand das gut.

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Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen
Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen © Kay Nietfeld/dpa

Berlin. Bundesfinanzminister Olaf Scholz nimmt die von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) erhobene Kritik der Schlumpfigkeit mit Humor. "Das mit den Schlümpfen gefällt mir super. Die sind klein, listig und gewinnen immer", sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".

Kurz vor dem Ende der Beratungen von Bund und Ländern zur weitere Corona-Strategie waren Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heftig aneinandergeraten. Auslöser war dem Vernehmen nach die Finanzierung eines Härtefallfonds zu gleichen Teilen von Bund und Ländern.

Nach Angaben von Teilnehmern hatte der SPD-Kanzlerkandidat zunächst an alle Ministerpräsidenten gerichtet erklärt: "Es braucht keiner zu träumen, dass der Bund ein Konto einrichtet, von dem alles bezahlt wird." Es werde keinen anderen Konsens geben als die anteilige Finanzierung von Bund und Ländern.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern © Peter Kneffel/dpa

Daraufhin habe Söder - so wird es von mehreren Teilnehmern dargestellt - Scholz hart angegangen: "Sie sind nicht der König von Deutschland oder Weltenherrscher." Und: Scholz müsse jetzt "gar nicht so schlumpfig herumgrinsen". Kurz nach Ende der Konferenz betonte der CSU-Chef auf Nachfrage aber bereits wieder: "Ich will nicht sagen wir sind ein Herz und eine Seele, aber jetzt ist alles wieder gut."

Söder betonte auf Nachfrage, man solle nicht jedes überlieferte Wort auf die "Goldwaage" legen, er schätze Scholz "grundsätzlich", und auch in der großen Koalition komme man gut miteinander zurecht. Gleichwohl gebe es bisweilen unterschiedliche Standpunkte, und Scholz habe "eine sehr pointierte Art." (dpa)