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Sachsen verlängert den Schwimmunterricht

Während der Corona-Lockdowns fiel der Schwimmunterricht aus - auch in Sachsen. Jetzt soll der Rückstand aufgeholt werden.

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Monatelang konnten weder in der Schule noch sonst Schwimmkurse stattfinden. Nun ist der Sommer da - der verpasste Schwimmunterricht soll auch in Sachsen nachgeholt werden.
Monatelang konnten weder in der Schule noch sonst Schwimmkurse stattfinden. Nun ist der Sommer da - der verpasste Schwimmunterricht soll auch in Sachsen nachgeholt werden. © dpa/David Inderlied

Dresden. Bis zum Herbst soll in Sachsen der wegen der Corona-Pandemie an den Grundschulen ausgefallene Schwimmunterricht weitgehend nachgeholt werden. Betroffen sind etwa 40.000 Mädchen und Jungen vor allem der zweiten Klassenstufe der Grund- und Förderschulen, wie das Ministerium bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte. Demnach soll der Schwimmunterricht für rund 38.000 von ihnen nach der Sommerpause etwa bis zu den Herbstferien fortgesetzt werden. Hinzu kommen 2000 Schüler des vorhergehenden Schuljahres 2019/20, deren Schwimmunterricht damals wegen des ersten Lockdowns ausfiel.

Die Verlängerung des Schwimmunterrichts soll ausreichen, den Schülern das Schwimmen beizubringen. Eigentlich sind in der zweiten Klassenstufe dafür 35 Unterrichtsstunden vorgesehen. Das Ministerium geht jedoch davon aus, dass die Jungen und Mädchen auch schon nach 20 bis 25 Unterrichtsstunden die Grundfertigkeiten erwerben können. Dazu gehören ein beliebiger Sprung ins tiefe Wasser, 100 Meter schwimmen in einer beliebigen Schwimmart sowie die Fähigkeit, das Wasser ohne Hilfsmittel selbstständig zu verlassen.

Bis 25 Stunden Unterricht sollen möglichst jedem Kind zuteil werden, hieß es. Reicht für einige die Zeit nicht zum Schwimmenlernen aus, sollen ihnen als "ergänzende Maßnahme" unter anderem Gutscheine für Schwimmkurse angeboten werden. Das betreffe auch Jungen und Mädchen des vorhergehenden Schuljahres, denen schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 Schwimmunterricht entgangen ist und die deshalb möglicherweise Nichtschwimmer geblieben sind. Für diese zusätzlichen Angebote will das Ministerium ein Paket von etwa 600.000 Euro schnüren. Wie viele Angebote gemacht oder Gutscheine verteilt werden müssen, stehe jedoch nicht vor Ende des Jahres fest, wenn eine entsprechende Erhebung und Erfassung der Nichtschwimmer erfolgt ist.

Aus Sicht der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Sachsen könnten es bis zu 10.000 Kinder sein, die zusätzliche Schwimmkurse benötigen. Die Interessenverbände in der Schwimmausbildung wie der Schwimmlehrerverband, der Sächsische Schwimm-Verband, der Landestauchsportverband, die DLRG Sachsen, die Wasserwacht des DRK und der Landessportbund Sachsen arbeiteten dazu mit dem Kultusministerium an Lösungen, sagte DLRG-Landesgeschäftsführer Sebastian Knabe.

Laut dem Vorsitzenden des Sächsischen Schwimmverbandes, Wolfram Sperling, sei an Kompaktkurse mit etwa 15 Einheiten von 10 bis 12 Teilnehmern unter Anleitung von lizenzierten Trainern der Vereine gedacht. Die Kurse sollten vor allem in den Schulferien stattfinden. Die Wasserfläche, die für die Schwimmkurse zur Verfügung stehe, sei jedoch begrenzt, sagte Sperling. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie könnten bis zu zwei Jahre spürbar bleiben. (dpa)