Selbsttests ab Samstag im Handel

Mülheim. Erste Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung sollen am Samstag in Deutschland in den freien Verkauf kommen. Aldi Nord und Aldi Süd kündigten am Mittwoch an, dass Kunden die in Deutschland produzierten Tests dann an der Kasse bekommen können.
Zunächst ist die Abgabemenge auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro. Sie enthält fünf Tests, deren Ergebnis nach dem Nasenabstrich in 15 Minuten vorliegen soll. Die Erkennungsrate liegt den Angaben zufolge bei 96 Prozent.
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Auch Discounter-Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka haben das Thema auf dem Schirm. Die Drogeriemarktketten Rossmann und dm wollen mit dem Verkauf am nächsten Dienstag beginnen. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.
Selbsttests soll man einfach zu Hause anwenden können. Sie funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie die Antigen-Schnelltests, die bereits seit Monaten für die Anwendung von Fachpersonal auf dem Markt sind. Sie weisen Bestandteile des Coronavirus nach, zum Beispiel Proteine aus dessen Hülle, das sogenannte Antigen. Dazu wird eine Probe von den Schleimhäuten im Mund, Rachen oder der Nase entnommen, verdünnt und auf einen Teststreifen getropft.
Ergebnis in ca. 15 Minuten
Wenn das Antigen in ausreichender Konzentration in der Probe vorhanden ist, bindet es sich an spezifische Antikörper in der Lösung und erzeugt auf dem Teststreifen mithilfe von Pigmenten einen dünnen Streifen im Sichtfenster. Die Ergebnisse liegen in der Regel in 15 bis 20 Minuten vor.
Selbsttests könnten mehr Sicherheit geben, heißt es in einem Diskussionspapier des Gesundheitsministeriums - im privaten Kontext für Getestete selbst, aber etwa auch bei Familientreffen. Denkbar wären aber auch Selbsttests unter "Aufsicht" vor Ort direkt durch Veranstalter - zum Beispiel als Voraussetzung, um Restaurants, Theater oder Kinos zu betreten. (dpa/SZ)