Kreis SOE: Landrat nennt neue Lockdown-Regel

Nach zwei Tagen ohne 15-Kilometer-Regel bei Freizeit und Einkaufen und ohne nächtliche Ausgangssperre musste der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wieder die Rückwärtsrolle machen. Seit Mittwoch gelten die beiden Einschränkungen wieder, nachdem die entscheidende Wocheninzidenz am Dienstag 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritt. Am Mittwoch lag sie laut RKI wieder unter 100. Nun müssten aber noch vier Tage vergehen, bevor wieder gelockert werden kann.
Eigene Zahlen höher als die vom RKI
Der Pirnaer Landrat Michael Geisler (CDU) will aber nun vorsichtig herangehen und die beiden Lockerungen erst wieder in Kraft treten lassen, wenn die Zahlen der eigenen Gesundheitsbehörde dies erlauben. "Wir können mehr auf unsere Werte vertrauen als auf die des RKI", sagte Geisler zu Sächsische.de. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass wohl erst später gelockert wird als dies gesetzlich möglich wäre. Denn die Zahlen des Gesundheitsamtes lagen in den vergangenen Wochen stets über denen des RKI. Als mögliche Ursache werden Übermittlungsfehler an den Schnittstellen der Computerprogramme genannt. Tendenziell gehen aber die Zahlen sowohl beim RKI als auch beim Gesundheitsamt zurück.
FDP: Irrsinn und Planlosigkeit der Politik
Unterdessen kritisiert FDP-Kreischef Norbert Bläsner die Kurzzeitlockerung als "Irrsinn und Planlosigkeit der Politik". Den Landkreis treffe aber dafür keine Schuld. Vielmehr seien die zwischen Bund und Ländern abgestimmten Corona-Verordnungen handwerklich schlecht gemacht. "Die nun wieder geltende nächtliche Ausgangssperre führt jetzt im Winter bestimmt nicht zu wirklich niedrigeren Fallzahlen, aber zu einem wesentlich niedrigeren Vertrauen in die Politik", sagte Bläsner. Er forderte zugleich eine Perspektive für alle zwangsgeschlossenen Einrichtungen und Unternehmen.
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