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Sollen Abiturprüfungen notfalls ausfallen?

Die Gewerkschaft GEW bringt das ins Spiel, falls die Corona-Zahlen so stark steigen wie in Nachbarländern. Dann seien Prüfungen mehrerer Schüler gefährlich.

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Bereits im vergangenen Jahr waren Abiturprüfungen nur unter besonderen Umständen und vor allem mit viel Abstand möglich.
Bereits im vergangenen Jahr waren Abiturprüfungen nur unter besonderen Umständen und vor allem mit viel Abstand möglich. © Felix Kästle/dpa

Berlin. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, wegen der Corona-Pandemie die Abiturprüfungen in diesem Jahr notfalls ausfallen zu lassen. "Sollte das Infektionsgeschehen so dramatisch ansteigen, wie die dritte Welle in anderen europäischen Nachbarstaaten befürchten lässt, müssen die Länder flexibel reagieren und von Prüfungen absehen", sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). "Dann könnten zum Beispiel die Leistungen aus dem Unterricht zur Grundlage der Notengebung gemacht werden."

Tepe sagte, sollten Prüfungen pandemiebedingt ausfallen, müssten die Abiture trotzdem von den Bundesländern gegenseitig anerkannt werden. Das Abitur 2021 brauche die volle Anerkennung und Wertschätzung.

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) sagte im RND-Podcast "Die Schulstunde", die Kultusministerkonferenz gehe davon aus, dass die Abiturprüfungen in diesem Jahr überall stattfänden. Eine Absage von Prüfungen wäre nach seinen Worten zum Nachteil der Schüler. "Sie würden den Jugendlichen fürs Leben einen Malus mitgeben. Das wären für immer diejenigen, die das Corona-Notabitur gemacht hätten." Alle sollten später stolz sagen können: "Ich habe ein ganz reguläres Abitur geschrieben wie alle anderen auch - und das noch unter Pandemiebedingungen." (dpa)