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Sachsen: Mehrheit für Strafen gegen Impf-Schwänzer

Um die Impfquote zu erhöhen, plädieren die meisten Sachsen für mehr Härte - und für Vorteile für Geimpfte. Das zeigt unsere exklusive Umfrage gemeinsam mit Civey.

Von Tobias Winzer
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Anstehen vor dem Impfzentrum: Solche Bilder gibt es heute nicht mehr.
Anstehen vor dem Impfzentrum: Solche Bilder gibt es heute nicht mehr. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild

Dresden. Wie kann man die Impfbereitschaft in der Bevölkerung erhöhen? Seitdem endlich genügend Impfstoff bereitsteht, die Terminbuchungen in Impfzentren und Arztpraxen aber zurückgehen, wird darüber diskutiert. Während bundesweit über Bußgelder für Impfschwänzer debattiert, dieser Vorschlag aber wieder verworfen wurde, hat sich Sachsen vergleichsweise früh festgelegt: Hier soll unter anderem ein Anreizsystem dafür sorgen, dass sich mehr Menschen für eine Impfung entscheiden. Das erste Einkaufszentrum hat bereits eine Gutschein-Aktion für Impfwillige gestartet.

Doch wie drei repräsentative Umfragen von Sächsische.de und den Meinungsforschern von Civey zeigen, plädieren die meisten Sachsen für mehr Härte in der Impfkampagne - und für Vorteile für Geimpfte.

Wir wollten von den Sachsen zum einen wissen, ob Personen die ihre Corona-Impftermine ohne Absage nicht wahrgenommen haben, Geldbußen erhalten sollen. Obwohl dieses Mittel in der derzeitigen politischen Diskussion keine Rolle mehr spielt, ist eine Mehrheit der Sachsen dafür. Rund 58 Prozent sind der Meinung, dass dies der richtige Weg wäre. Rund 33 Prozent sind dagegen. Rund neun Prozent sind bei der Frage unentschieden.

Zum anderen hält eine deutliche Mehrheit der Sachsen den von der Landesregierung eingeschlagenen Weg, mit einem Anreizsystem die Impfbereitschaft zu erhöhen, für nicht zielführend. Rund 70 Prozent der Sachsen sagen, dass sie dieses Mittel für ungeeignet halten. Rund 21 Prozent stehen dem hingegen offen gegenüber und sind dafür. Rund neun Prozent sind bei der Frage unentschieden.

Recht deutlich ist das Meinungsbild auch bei der Frage, ob ab Herbst für geimpfte und genesene Personen geringere Corona-Einschränkungen gelten sollen als für ungeimpfte Personen. Exakt zwei Drittel der Sachsen würde dies befürworten. Rund 27 Prozent ist gegen diese denkbare Ungleichbehandlung, wenn alle ein Impfangebot erhalten haben. Rund sieben Prozent sind bei der Frage unentschieden.

In diesem Artikel wurden drei Umfrage ausgewertet, die sächsische.de in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey durchgeführt hat. Die Stichproben für die Sachsen-Zahlen bestehen aus jeweils 273, 300 und 313 Menschen (nach der Reihenfolge der Umfragen im Text). Die Stichproben entsprechen jeweils der Grundgesamtheit der Wahlbevölkerung im Land. Detailangaben zu Befragungszeitraum, Stichprobengröße und statistischem Fehler entnehmen Sie den jeweiligen Grafiken. Wie Umfragen mit Civey funktionieren, wird in diesem Artikel (mit Video) erklärt.