Sachsen
Merken

Verfassungsschutz rechnet mit Radikalisierung bei Impfpflicht

Verfassungsschutzpräsidenten Dirk-Martin Christian sieht bei der diskutierten Impfpflicht die Gefahr, dass sich Impfgegner noch weiter radikalisieren.

 1 Min.
Teilen
Folgen
Dirk-Martin Christian (rechts), Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz Sachsen, befürchtet eine Radikalisierung von Impfgegnern bei der Einführung einer Corona-Impfpflicht.
Dirk-Martin Christian (rechts), Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz Sachsen, befürchtet eine Radikalisierung von Impfgegnern bei der Einführung einer Corona-Impfpflicht. © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Dresden. Eine Corona-Impfpflicht könnte nach Einschätzung des sächsischen Verfassungsschutzpräsidenten Dirk-Martin Christian zu einer weiteren Radikalisierung von Impfgegnern führen.

Die politisch diskutierte Pflicht werde als "Rechtfertigungsnarrativ" für verleumderische und Gewalt-befürwortende Äußerungen instrumentalisiert, sagte Christian der Zeitung "Die Welt". Schon jetzt beobachte der sächsische Verfassungsschutz einen deutlichen Anstieg der Gewalt bei Protesten gegen die Coronapolitik. "Akteure der Protestszene bewegen sich bereits seit Monaten überwiegend in geschlossenen virtuellen Kreisen".

Ähnlich hatte sich zuletzt Innenminister Roland Wöller (CDU) geäußert. "Wenn jetzt die Impfpflicht kommt, dann müssen wir damit rechnen, dass sich diese Radikalisierung noch mal eine Stufe weiterdreht", sagte er dem Fernsehsender Phoenix am Montag. Dass Sachsen auf die Hilfe anderer Bundesländer sowie der Bundespolizei zurückgreifen könne, sei hilfreich, um die Lage zu bewältigen. (dpa)