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Das denken die Sachsen über den verlängerten Lockdown

Nicht ausreichend oder übertrieben? Wie eine Umfrage zeigt, sind sich die Sachsen uneins. Zur verschärften Maskenpflicht haben aber viele eine klare Meinung.

Von Tobias Winzer
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Schon seit Wochen sind die meisten Geschäfte in Deutschland geschlossen.
Schon seit Wochen sind die meisten Geschäfte in Deutschland geschlossen. © SZ/Uwe Soeder

Voraussichtlich am Dienstag entscheidet Sachsens Landesregierung über die ab Donnerstag gültige neue Corona-Schutzverordnung. Wie sich nach dem Corona-Gipfel mit den Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der vergangenen Woche abzeichnet, wird es für Sachsen im Vergleich zu den jetzt geltenden Einschränkungen kaum Verschärfungen geben.

Die wichtigsten Veränderungen: Der Lockdown wird bis 14. Februar verlängert. So lange sollen auch die Schulen für alle Kinder außer den Abschlussschülern, die bereits seit einer Woche wieder unterrichtet werden, geschlossen bleiben. Außerdem wird wohl eine verschärfte Maskenpflicht eingeführt - das Tragen von medizinischen Masken im öffentlichen Nahverkehr sowie beim Einkaufen in Sachsen soll zur Pflicht gemacht werden.

Auch wenn sich für Sachsen also voraussichtlich wenig ändert, spalten die von Bund und Länder vorbeschlossenen Maßnahmen das Bundesland. Das wiederum könnte für eine weitverbreitete allgemeine Unzufriedenheit mit dem Lockdown sprechen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die sächsische.de gemeinsam mit den Meinungsforschern von Civey gestartet und nun ausgewertet hat. Demnach sagen 41 Prozent der Sachsen, dass sie die Maßnahmen übertrieben finden. Rund 31 Prozent sagen hingegen, dass sie den neuen Lockdown-Beschluss als nicht ausreichend empfinden. Rund 26 Prozent der Sachsen halten die Regelungen für angemessen.

Die bundesweite Auswertung der Umfrage zeigt eine deutliche Verschiebung der Ansichten. Auch hier zeigt sich zwar eine Spaltung der Gesellschaft, allerdings tendieren die meisten eher dazu, die beschlossenen Maßnahmen als nicht ausreichend zu empfinden. 38 Prozent der Deutschen sagen das - also sieben Prozentpunkte mehr als in Sachsen. Zugleich halten nur 29 Prozent - also zwölf Prozentpunkte weniger als in Sachsen - die Maßnahmen für übertrieben. Rund 32 Prozent der Deutschen halten die neuen Regelungen für angemessen.

Wie eine zweite Umfrage zeigt, wird eine der wesentlichen Verschärfungen im neuen Lockdown-Beschluss - die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske - aber von einer Mehrheit der Sachsen mitgetragen. Rund 53 Prozent sagen, dass sie diese Maßnahmen richtig finden. Rund 37 Prozent halten die Regelung für falsch. Rund zehn Prozent sind bei der Frage unentschieden.

Der Vergleich zur bundesweiten Auswertung der Umfrage zeigt gleichwohl, dass die Unterstützung für die verschärfte Maskenpflicht in Gesamtdeutschland noch größer ist. Rund 67 Prozent der Deutschen sind demnach für die Einführung einer Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften. 24 Prozent sind dagegen, rund neun Prozent sind bei der Frage unentschieden.

Die Stichprobe für die Sachsen-Zahlen der erstgenannte Umfrage besteht aus 349 Personen, die der Grundgesamtheit der sächsischen Wahlbevölkerung entspricht. Die Stichprobengröße für die zweite Umfrage liegt bei 332. Wie Umfragen mit Civey funktionieren, wird in diesem Artikel (mit Video) erklärt.

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